Staatsschutz ermittelt nach Aktion von „Scharia-Polizei“ in Leipzig

Leipzig (dpa). Nach der provokanten Aktion von Mitgliedern einer „Scharia-Polizei“ auf dem Leipziger Markt hat der sächsische Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen. Es gebe noch keine Erkenntnisse, wer hinter dem bizarren Gewaltschauspiel stecke, sagte ein PolizeiSprecher am Mittwoch.

Orange Signalwesten mit Schriftzug: So ausstaffiert wie auf diesem Handy-Foto unbekannter Herkunft, das im Internet kursiert zog die „Scharia-Polizei“ durch Wuppertal. (Archivfoto)

Foto: privat

Am Vortag hatten mehrere Vermummte mutmaßlich den Terror der Miliz Islamischer Staat dargestellt. Einer legte sich als Getöteter auf den Boden, dazu wurde rote Flüssigkeit ausgekippt und wild eine Machete geschwungen.

Zudem verteilten die Unbekannten, von denen einer wie jüngst in Wuppertal eine orangefarbene Warnweste mit der Aufschrift „Scharia-Polizei“ trug, Flyer an Passanten. Als die Polizei eintraf, waren sie verschwunden.

Bislang habe es keine Hinweise von Zeugen zur Aufklärung des Vorfalls gegeben, sagte der Polizeisprecher. Es habe auch noch niemand einen der verteilten Flyer bei der Polizei abgegeben. Somit blieb der Hintergrund der Aktion zunächst unklar.

Vor einigen Wochen waren radikalislamische Salafisten in Wuppertal mehrfach als „Scharia-Polizei“ aufgetreten und nachts durch Straßen patrouilliert. Die Scharia ist das islamische Recht, das von Salafisten extrem konservativ ausgelegt wird.