Antrittsbesuch Steinmeier beim Lunch mit der Queen

London (dpa) - Die Royals bitten zu Tisch: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich am Dienstag bei seinem Antrittsbesuch in Großbritannien mit Königin Elizabeth II. getroffen.

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Die 91-jährige Queen hatte Steinmeier (61) und dessen Frau zum Lunch in den Buckingham-Palast mitten im Zentrum Londons eingeladen. Auch Prinz William war bei der Begrüßung dabei.

Steinmeier ist seit seinem Amtsantritt vor acht Monaten in vielen Ländern unterwegs - das ist er auch schon aus seiner Zeit als Außenminister gewohnt. Der Termin mit der Queen schien aber auch für ihn etwas Besonderes gewesen sein. Klare Anweisung für die Presse: Fotografieren ja, aber keine Fragen stellen! Das galt auch für Steinmeiers anschließenden Besuch in der einen Kilometer entfernten Westminster Abbey. Dort legte er einen Kranz am Grabmal des unbekannten Soldaten nieder und ließ sich die Krönungskirche zeigen.

Die Queen trug beim Lunch im Buckingham-Palast ein lachsfarbenes Kostüm, Steinmeier einen dunklen Anzug. Vielleicht Gesprächsstoff am Tisch: Prinz Harry, der populäre Enkel der Queen, und die geschiedene US-Schauspielerin Meghan Markle hatten am Vortag ihre Verlobung verkündet. Die Hochzeit soll im kommenden Mai stattfinden.

Steinmeier ärgert sich über den im März 2019 geplanten EU-Austritt des Vereinigten Königreichs. In seiner ersten größeren Rede als Bundespräsident kritisierte er den EU-Austritt vor dem Europaparlament in Straßburg scharf. Den Brexit nannte er eine falsche Entscheidung: „Es ist unverantwortlich zu sagen, in dieser Welt könne ein europäisches Land allein und ohne die EU seine Stimme hörbar machen oder seine wirtschaftlichen Interessen durchsetzen.“

Ob das wohl auch Thema beim Lunch mit der Queen war? Wohl kaum. Denn die Königsfamilie mischt sich grundsätzlich nicht in die Politik ein - allenfalls indirekt. So reisen die Royals oft im Auftrag der Regierung, auch um gut Wetter für die Zeit nach dem Brexit zu machen.

Manche Zeitgenossen meinen, dass man den Zustand des Landes auch an seinen Prachtbauten ablesen könne; viele davon sind in Großbritannien marode. Das gilt auch für den Buckingham-Palast, der eine Sanierung benötigt. An den elektrischen Leitungen, die sich gut 160 Kilometer durch den Palast schlängeln, wurde seit gut 60 Jahren nichts gemacht. Hier bröckelt es, dort regnet es herein und sogar eine Toilette ist schon mal aus der Wand gebrochen.