Streit um Drehverbot der „heute-show“ im Bundestag

Berlin (dpa). Es gibt Streit um ein Drehverbot für die ZDF-Satiresendung „heute-show“ im Deutschen Bundestag. „Ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen“, sagte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi am Montag in Berlin.

Das Drehverbot für Oliver Welkes "heute show" hat ein Nachspiel.

Foto: dpa/Reuters

„Ich finde nicht, dass man sich von der „heute-show“ bedroht fühlen muss.“

Am späten Freitagabend hatte Moderator Oliver Welke in der Sendung verkündet, dass das Parlament der „heute-show“ ein Drehverbot erteilt habe. Welke zitierte vor dem TV-Publikum die Begründung der Bundestags-Pressestelle. Bei der „heute-show“ handelt es sich demnach um „keine politisch-parlamentarische Berichterstattung“.

Darauf reagierte Welke überrascht. „Ja, ich meine, was machen wir denn sonst hier außer politischer Berichterstattung? Ohne Scheiß jetzt: Jeder darf drehen im Bundestag. KiKA dreht im Bundestag. „Bauer sucht Frau“ dreht im Bundestag. Aber wir dürfen nicht rein.“

Ein ZDF-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur dpa am Montag in Mainz, das „heute-show“-Team habe im Foyer des Gebäudes drehen wollen. Man werde weiter versuchen, Drehgenehmigungen zu erhalten. Seit dem Start der Sendung 2009 sei für die Sendung erst einmal im Foyer gedreht worden. Bilder aus Bundestagsdebatten werde es aber in der Show weiter geben. „Die „heute-show“ greift regelmäßig auf Bildmaterial aus den Plenardebatten zurück und berichtet somit auch von dort.“

Die „heute-show“ ist dafür bekannt, bissig über Politiker zu berichten. Die Sendung ist mehrfach geehrt worden, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Deutschen Comedypreis.

Eine Anfrage der dpa an den Deutschen Bundestag blieb am Montag zunächst unbeantwortet.