Studie: Gravierender Investitionsstau in Krankenhäusern
Berlin (dpa) - Fehlende Investitionsmittel drohen nach einer Studie mehr und mehr, die Versorgung in den Krankenhäusern erheblich zu beeinträchtigen.
Grund sei, dass die Länder immer weniger ihrer Verpflichtung nachkämen, ausreichende Investitionsmittel für Kliniken sicherzustellen, heißt es in einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), die der dpa vorlag.
Nur noch etwa ein Viertel der rund 2000 Kliniken sei in der Lage, die notwendigen Investitionen für patientenorientierte Vorsorge, Fürsorge und Heilung zu bestreiten.
Nach der Studie sind die staatlichen Fördermittel für Krankenhäuser seit dem Jahr 2000 um 25 Prozent auf rund 2,7 Milliarden Euro gesunken. Allein für die kommenden fünf Jahre steige der Investitionsbedarf weiter auf rund 7 Milliarden Euro jährlich, so BDO-Vorstand Parwäz Rafiqpoor.
DKI-Vorstand Andreas Weigand erklärte: „In der Konsequenz führt das zu Überalterung und Substanzverlusten bei der baulich-technischen Infrastruktur und damit zu einer möglichen Verschlechterung der Patientenversorgung.“ Dies sei auch der Hauptgrund, weshalb seit mehr als zehn Jahren zwischen 30 und 50 Prozent der deutschen Krankenhäuser Verluste schrieben.
Die Krankenkassen kritisieren seit langem, dass Gelder ihrer Beitragszahler zum Teil für Investitionskosten ausgegeben würden, für die eigentlich die Länder aufkommen müssten. Das am vergangenen Donnerstag vom Bundestag verabschiedete Krankenhausstrukturgesetz ändere daran wenig.