Uni Bayreuth weist Guttenbergs Vorwürfe zurück

Bayreuth (dpa) - Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat seine ehemalige Uni in Bayreuth scharf kritisiert. Die Hochschule weist nun alle Anschuldigungen zurück. Bei den Bürgern kommt der einstige Polit-Star nicht mehr so gut an.

Sie sehen eine Rückkehr von Guttenberg in die Politik einer „Stern“-Umfrage zufolge skeptisch. Nur noch 49 Prozent sind für Guttenbergs Rückkehr. Nach seinem Rücktritt im März hatten sich noch 62 Prozent der Bürger dafür ausgesprochen, dass er in absehbarer Zeit wieder ein hohes Amt übernimmt. 53 Prozent der Befragten halten den einstigen Star der CSU der Forsa-Umfrage zufolge für wenig glaubwürdig. Eine „Guttenberg-Partei“ würde zumindest keine Volkspartei: 15 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, eine solche Gruppierung zu wählen.

Der 39-jährige CSU-Politiker hatte in seinem gerade erschienen Buch „Vorerst gescheitert“ seiner Universität in Bayreuth vorgeworfen, seinen Fall nicht unabhängig geprüft zu haben. „Ich bin nicht bereit, mir von einer Kommission, die noch nicht einmal mehrheitlich mit Juristen besetzt gewesen ist, eine rechtlich relevante vorsätzliche Täuschung vorwerfen zu lassen“, schrieb Guttenberg. Die Hochschule hatte Guttenberg infolge der Plagiatsaffäre den Doktortitel aberkannt.

In einer Stellungnahme betonte die Uni, dass mehrere Juristen in der Kommission gesessen hätten oder als Berater beteiligt gewesen seien. Und: „Externe Einflussnahme auf die Arbeit der Kommission - wie im Buch unterstellt wird - hat es nicht gegeben“, konterte die Uni. „Insbesondere drohte auch zu keinem Zeitpunkt (...) der Verlust von Forschungsgeldern.“

Guttenberg spricht in seinem Buch der CSU den Rang einer Volkspartei ab zund wirft ihr mangelnde Innovationskraft vor. Der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Stefan Müller, forderte die Christsozialen dennoch zu Gelassenheit auf.

Er rate „allen in der CSU, von der Parteiführung bis zur Basis, zu mehr Gelassenheit im Umgang mit den Äußerungen von Guttenberg“, sagte Müller dem „Hamburger Abendblatt“ und sprach sich für ein Guttenberg-Comeback aus. „Wir sollten es begrüßen, wenn er in die Politik zurückkehrt.“ Nach allem, was er höre, werde Guttenbergs Wahlkreis ihn wieder nominieren, wenn er in den Bundestag zurückwolle.