Verletzte und Festnahmen bei linksextremen Mai-Demos
Hamburg (dpa) - Bei linksextremen Mai-Demonstration ist es in Hamburg und Berlin zu Zwischenfällen und kleineren Ausschreitungen gekommen. Vor allem in der Hansestadt gab es Zusammenstöße mit der Polizei.
In der Hauptstadt hielten sich die Beamten trotz mehrerer Gewaltakte von Demonstranten zurück. Mit nach Polizeiangaben 18 000 Demonstranten blieb die Teilnehmerzahl dort unter den erwarteten 20 000 bis 30 000. Schwere Krawalle wie in früheren Jahren blieben bis zum Abend aus.
In Hamburg warfen Teilnehmer zweier Demonstrationen in den Stadtteilen St. Pauli und Altona nach Polizeiangaben Böller und Gegenstände auf die Beamten. Mehrere Polizisten seien verletzt worden, und es habe Festnahmen gegeben, sagte ein Polizeisprecher, ohne genauere Angaben zu machen.
Die Polizei hatte den Zug auf St. Pauli mit etwa 700 Menschen aus dem linken Spektrum schon wenige Meter nach Beginn gestoppt, weil sich Teilnehmer vermummt hatten. Wegen fortgesetzter Straftaten aus dem Aufzug heraus wurde die Versammlung kurze Zeit später aufgelöst. Die Polizei setzte dabei auch eine Reiterstaffel ein.
In Altona marschierten bis zu 1000 weitere Menschen aus dem linken Spektrum. Auch dort wurden gleich zu Beginn Feuerwerkskörper gezündet und Gegenstände auf Polizisten geworfen. Die Beamten setzten schließlich Wasserwerfer ein.
Auch in Berlin flogen bei der sogenannten revolutionären 1.-Mai-Demonstration wie in den Vorjahren Steine und Flaschen auf Polizeiautos. Ein Polizeigebäude wurde mit Farbbeuteln und Steinen beworfen. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) zeigte sich am Ende dennoch zufrieden, weil Schlimmeres ausblieb.
In der vorangegangenen Walpurgisnacht - früher der Auftakt für die 1.-Mai-Randale - war es bei einer Demonstration von etwa 2700 Linken zu kleineren Rangeleien mit der Polizei gekommen. Laut Henkel gab es 15 Festnahmen. Fünf Polizisten seien leicht verletzt worden.
Zum traditionellen „Myfest“ in Berlin-Kreuzberg - einst gegründet, um der alljährlichen Randale entgegenzuwirken - strömten tagsüber fast 45 000 Menschen. Auf knapp 20 Bühnen wurde dort Musik gespielt. Wegen des großen Andrangs mussten schon am Nachmittag Eingänge geschlossen werden. Insgesamt waren in der Hauptstadt rund 7000 Polizisten im Einsatz.
Bereits am Nachmittag hatten in Hamburg mehrere tausend Menschen weitgehend friedlich gegen die Flüchtlingspolitik des Senats demonstriert. Die Polizei zählte etwa 3800 Teilnehmern, die Veranstalter sprachen von mehr als 7000.