Vorstoß für Kennzeichnung „versteckter“ tierischer Zutaten
Berlin (dpa) - Foodwatch und Verbände von Vegetariern und Veganern fordern eine verbindliche Kennzeichnung „versteckter“ tierischer Zutaten in Lebensmitteln. „Wo Tiere drin sind, muss das auch draufstehen“, erklärten Foodwatch, die Vegane Gesellschaft und der Vegetarierbund Deutschland.
Derzeit fehlten gesetzliche Regeln, Zutaten tierischen Ursprungs ausdrücklich auf der Packung anzugeben. Viele Kunden vermuteten etwa nicht, dass Säfte Gelatine als Trägerstoff für Vitamine enthalten könnten. Die Verbände riefen Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) auf, in der nationalen Kennzeichnungsverordnung mehr Transparenz zu schaffen.
Einem eigenen Entwurf zufolge sollten Produkte als „vegetarisch“ gekennzeichnet werden dürfen, wenn sie keine Zutaten von toten Tieren enthalten. Zulässig seien Ei- und Milchprodukte sowie Honig. Als „vegan“ bezeichnete Lebensmittel dürften keine tierischen Zusätze, Hilfsstoffe oder Aromen enthalten. Auszuschließen seien auch Spuren,
die daraus resultierten, dass in Produktionsanlagen zuvor tierische Stoffe verarbeitet wurden. Wer tierische Lebensmittel aus ethischen oder religiösen Gründen ablehne, solle endlich die Möglichkeit dafür bekommen, forderten die Organisationen.