Korruptionsskandal beim Bundesamt für Migration

München. Im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) gibt es einem Medienbericht zufolge einen Korruptionsverdacht. Eine leitende Mitarbeiterin der Behörde soll an der Außenstelle Bremen in mehr als 1200 Fällen Asyl gewährt haben, obwohl die Voraussetzungen nicht vorlagen, berichteten die "Süddeutsche Zeitung", NDR und Radio Bremen am Freitag.

Außenansicht vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Foto: Daniel Karmann

Die Staatsanwaltschaft Bremen bestätigte demnach Ermittlungen gegen die Frau, drei Rechtsanwälte und einen Dolmetscher.

Dem Bericht zufolge handelt es sich bei der Verdächtigen um die bisherige Leiterin der Bamf-Außenstelle, sie sei inzwischen vom Dienst suspendiert worden. Sie habe offenbar mit drei Anwälten aus Niedersachsen zusammengearbeitet, die ihr systematisch Asylbewerber zugeführt hätten. Diese kamen auch aus anderen Bundesländern. Viele der Antragsteller sollen Jesiden gewesen sein.

Dem Bericht zufolge ist aber noch nicht klar, ob und wie die Beamtin und die Anwälte Geld verdienten. Die Bamf-Mitarbeiterin habe zumindest Zuwendungen etwa in Form von Restaurant-Einladungen erhalten. Der Verdacht der Staatsanwaltschaft laute auf Bestechlichkeit und bandenmäßige Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragstellung. AFP