Debatte um mögliche Schulschließung Schulen als kritische Infrastruktur? Das sagen Grüne und SPD in NRW

Düsseldorf · Sollen Schulen kritische Infrastruktur sein und möglichst lange offen bleiben? Das sind die Argumente von Grünen und SPD in NRW.

Grüne und SPD wollen, dass Schulen so lange wie möglich auf bleiben.

Foto: dpa/Federico Gambarini

„Die Landesregierung muss die Entwicklungen und Auswirkungen der Omikron-Variante zu jeder Zeit im Blick behalten und in ständiger Hab-Acht-Stellung sein. Das gilt natürlich auch für den Schulbetrieb. Durch das bestehende Testregime sind unsere Schülerinnen und Schüler bereits eine der bestüberwachten Bevölkerungsgruppen. Ein Umstieg auf ausschließlichen Distanzunterricht käme daher nur dann in Betracht, wenn sich das Infektionsgeschehen an den Schulen nicht mehr kontrollieren ließe“, sagt der SPD-Chef in NRW Thomas Kutschaty auf WZ-Anfrage.

Solange sich die Zahlen an den Schulen also nicht mit einem exponentiellen Wachstum entwickeln, sollten Schließungen keine Option sein.“ Stattdessen müssten andere Möglichkeiten wie kleinere Lerngruppen, außerschulische Lernorte und intensivere Hygienemaßnahmen ergriffen werden.

„Wie wir inzwischen wissen, sind Schulschließungen ein gesamtgesellschaftlicher Belastungsfaktor, mit dem man mehr als vorsichtig umgehen sollte. Der Schulbetrieb ist für die psychosoziale Entwicklung der Kinder und auch das physische Miteinander innerhalb der Klasse von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung und Reifung dieser jungen Menschen.“

Zum Schulbeginn in der kommenden Woche und den notwendigen Vorbereitungen für einen sicheren Schulbetrieb erklärt Josefine Paul, Vorsitzende der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW: „Die Offenhaltung der Schulen und Kitas hat oberste Priorität. Gerade Kinder und Jugendliche haben in den Pandemiejahren besonders unter den Einschränkungen gelitten. Die Wünsche des Ministerpräsidenten zum Offenhalten der Schulen und Kitas sind wohlfeil, wenn die Landesregierung nicht die notwendigen Vorkehrungen dafür trifft. Die Landesregierung muss endlich handeln und alles für einen sicheren Schul- und Kitabetrieb tun. Bildungseinrichtungen müssen endlich als kritische Infrastruktur anerkannt werden. Die Schließung von Bildungseinrichtungen darf nur das letzte Mittel sein, zuvor müssen alle Maßnahmen für die Erwachsenen ausgeschöpft sein. Kontaktreduktionen müssen vor allem durch Erwachsene erbracht werden, indem konsequent auf Homeoffice gesetzt wird, wo dies möglich ist. Aber auch durch Kontaktreduzierungen im Freizeitbereich.“

(red)