Streit über Südchinesisches Meer beim Asean-Gipfel

Phnom Penh (dpa) - Der Territorialstreit im Südchinesischen Meer und der diplomatische Umgang damit überschatten den Ostasiengipfel mit US-Präsident Barack Obama in Kambodscha.

Die Staats- und Regierungschefs aus 16 Ländern begannen am Dienstag in Phnom Penh ihre Beratungen unter dem Titel „Globaler Dialog“. Die Philippinen bekräftigten zuvor, dass sie das Thema im Beisein von Chinas Regierungschef Wen Jiabao auf den Tisch bringen wollen.

China beansprucht weite Teile des Südchinesischen Meers, wo auch die Philippinen, Vietnam, Malaysia und Brunei Inseln beanspruchen. Sie sind Mitglieder der Südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean, die seit Sonntag in Kambodscha tagt. In der Region lagern viele Rohstoffe. China will nur mit jedem Land einzeln über die Territorialansprüche verhandeln.

Asean-Gastgeber Kambodscha, ein enger Verbündeter Chinas, sagte vor dem Ostasiengipfel, die Gemeinschaft habe sich darauf geeinigt, den Konflikt „nicht zu internationalisieren“. Der philippinische Außenminister Albert del Rosario widersprach. Einen solchen Konsens habe es nicht gegeben. Schon im Juli war bei einem Treffen der Außenminister erstmals in der Asean-Geschichte eine gemeinsame Erklärung gescheitert, weil Kambodscha zum Thema Südchinesisches Meer Chinas Interessen vertrat.

Obama traf nach seiner historischen Reise nach Birma am Montagabend in Phnom Penh ein. Sein Gespräch mit Kambodschas Regierungschef Hun Sen bezeichnete das Weiße Haus als „angespannt“. Es ging um Menschenrechtsfragen. Human Rights Watch wirft dem seit mehr als 20 Jahren regierenden Hun Sen und seiner Regierung schwere Menschenrechtsverstöße vor.