Arbeitnehmer stecken mehr Freizeit in Weiterbildung

Berlin (dpa) - Die Beschäftigten in Deutschland stecken mehr Zeit in betriebliche Weiterbildung - und zwar vor allem mehr Freizeit. Das geht aus einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft hervor.

Durchschnittlich saß 2010 jeder Angestellte insgesamt 29 Stunden in Schulungen oder ließ sich bei der Arbeit weiterbilden, gut 7 Stunden mehr als drei Jahre zuvor. Wie das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft ermittelte, opferten sie dafür 10 Stunden ihrer Freizeit, mehr als doppelt so viel wie zuvor. Das Institut ist der Ansicht, dass die Beschäftigten vor allem Zeit genutzt hätten, die in der Krise durch Kurzarbeit und Überstundenabbau frei geworden sei.

„Deutlich mehr Beschäftigte als früher konnten ihr Wissen erweitern, und sie tun es häufiger und länger als zuvor“, sagte Direktor Michael Hüther am Montag (26. März) in Berlin. Das sei eine gute und ausbaufähige Basis, um gegen den Fachkräftemangel vorzugehen. Das Institut hatte Antworten von 2254 Unternehmen mit 2,7 Millionen Beschäftigten ausgewertet. Demnach sanken die Kosten der Unternehmen für Weiterbildung je Mitarbeiter um 1,7 Prozent auf 1035 Euro pro Jahr.

83 Prozent der befragten Unternehmen bilden nach der Umfrage ihre Mitarbeiter weiter - je größer der Betrieb, desto höher die Quote. Nach einem krisenbedingten Rückgang wurde damit laut Umfrage der Stand von 2007 wieder erreicht.