Experten-Tipps für eine erfolgreiche Präsentation

Hamburg (dpa/tmn) - Wer eine Präsentation halten muss, will, dass sie gelingt. Dabei muss man Störer im Griff haben, richtig auf Fragen aus dem Publikum reagieren und ein vernünftiges Ende finden. Wie das funktioniert, erklärt Kommunikationsexperte Gerriet Danz.

Wer kennt das nicht von einem Vortrag? Anstatt an den Lippen des Vortragenden zu hängen, störten Zuhörer, spielten mit ihrem Handy oder quatschten mit dem Nachbarn, erklärt Gerriet Danz aus Hamburg. In diesem Fall sollte der Redner zunächst einmal ruhig bleiben und Blickkontakt zum Störer zu suchen. „Meist ist das schon genug, und der Störer hört von alleine auf.“

Hilft das nicht, bewege sich der Vortragende am besten im Raum auf den Störer zu und stelle sich direkt hinter ihn. Denn meist traue sich der andere dann nicht mehr, auf seinem Handy weiter herumzutippen, erläutert Danz. Zum einen bekomme es der Vortragende dann noch unmittelbarer mit. Zum anderen beobachtete dann das ganze Publikum den Störer, denn die Augen des Publikums folgten in der Regel dem Redner.

In der Regel sei es aber kein gutes Zeichen, wenn Zuhörer während eines Vortrags stören. „Meist ist es doch so: Ist der Vortrag gut, langweilt sich niemand und fängt an, zu stören.“ Danz rät daher, einen Vortrag immer so gut wie möglich vorzubereiten. Dazu gehöre etwa, den Vortrag gut zu gliedern und komplexe Sachverhalte so weit herunterzubrechen, dass keine Fragen offenbleiben.

Eine gute Möglichkeit sei auch, die Zuhörer zu Beginn des Vortrags zu bitten, ihre Handys auszuschalten. Das sei geschickt, denn so habe der Redner die größte potenzielle Ablenkungsquelle von Anfang an aus dem Verkehr gezogen, erklärt Danz.

Ganz wichtig für eine gelungene Präsentation ist zudem ein vernünftiges Ende. „Ganz schlecht ist es, wenn der Vortrag einfach irgendwie aufhört“, sagt der Kommunikationsexperte. Er empfiehlt, sich stattdessen am Ende des Vortrags beim Publikum für seine Aufmerksamkeit zu bedanken. Dann wüssten die Zuhörer zum einen, dass die Präsentation nun zu Ende ist und sie Fragen stellen können. Zum anderen applaudiere das Publikum in der Regel und der Vortragende bekomme so unmittelbar etwas von seinem Publikum zurück.

Viele Redner machten jedoch den Fehler, dass sie sich das Ende nicht überlegen, irgendwie aufhören und das Publikum plötzlich ansprechen: „Gibt es irgendwelche Fragen?“ Das sei dann meist völlig überrascht und auf dem falschen Fuß erwischt. Fragen kommen dann selten.

Am besten wird ohnehin im Vorhinein geklärt, wie mit Fragen der Zuhörer umgegangen werden soll. „Ist der Vortrag gut und klar strukturiert, treten meist erst gar keine Fragen auf“, sagt Danz. Entscheidend sei daher zunächst einmal, dass der Redner den Vortrag gut vorbereite.

Werden dennoch während der Präsentation vom Publikum Fragen gestellt, sollte der Redner aufpassen, dass sie nicht zu viele werden und den Vortrag zerfasern. Man könne dann etwa auch die Parole ausgeben: „Alle anderen Fragen nun bitte sammeln und am Ende des Vortrags stellen.“

Viele Redner haben zudem Angst davor, dass kritische Fragen oder Einwände kommen. „Das kann etwa sein, dass jemand aufzeigt und sagt: 'Das, was Sie hier erzählen, ist doch alles Quatsch'“, sagt Danz. In so einem Fall sei es das Wichtigste, gelassen zu bleiben. Alles andere wirke unsouverän. So könnten Redner zunächst zurückfragen: „Was genau finden Sie an meinen Ausführungen denn Quatsch?“

Auf keinen Fall sollten Vortragende sich von unsachlicher Kritik provozieren lassen und selbst unsachlich werden. Das führe selten weiter. Vielmehr sei es die Aufgabe des Vortragenden, das Gespräch so zu führen, dass es die sachliche Ebene nie verlasse, erklärt Danz.