Graduiertenkollegs und fleißige Medizinstudenten

Berlin (dpa/tmn) - Wie viel Zeit opfern Studierende der Uni - und gibt es dabei Unterschiede zwischen den Fachrichtungen? Dieser Frage ist das HIS-Institut für Hochschulforschung nachgegangen. Die Ergebnisse und mehr Neues aus den Hochschulen gibt es hier.

Medizinstudenten lernen am meisten

Studierende der Medizin arbeiten im Schnitt pro Woche 43,3 Stunden für ihr Studium. Verglichen mit anderen Studierenden an Universitäten lernen sie damit am längsten. Das zeigt eine repräsentative Befragung des HIS-Institut für Hochschulforschung. Auf Platz zwei liegen die Naturwissenschaftler (38 Stunden), gefolgt von den Rechtswissenschaftlern (37,4 Stunden). Am „gemütlichsten“ lassen es die Sozialwissenschaftler angehen. Sie kommen auf 27,2 Stunden und liegen damit klar unter dem Durchschnitt aller Studierenden von 34,5 Stunden pro Woche. Von den Fachhochschülern lernen die Agrarwissenschaftler am längsten (38,4 Stunden). Schlusslicht sind auch hier die Sozialwissenschaftler (29,8 Stunden).

Elf neue Graduiertenkollegs beschlossen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet in den nächsten Monaten elf neue Graduiertenkollegs für Doktoranden ein. „Dadurch entstehen bundesweit 180 neue Stellen für Nachwuchswissenschaftler“, sagt Marco Finetti von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Von den bestehenden Kollegs bekamen sechs eine Verlängerung. Die neuen Graduiertenschulen arbeiten zu Themen wie Dynamik von Quantensystemen oder Menschenrechte. Bei den Graduiertenkollegs promovieren Doktoranden in einem Forschungsprogramm. Dabei müssen sie in der Regel nicht nebenbei arbeiten, sondern bekommen ein Stipendium.

Viele Akademiker würden wieder zur Uni gehen

Neun von zehn Akademikern (89 Prozent) würden wieder studieren. Das zeigt eine repräsentative Befragung von Studienberechtigten des Jahrgangs 1998/99 rund zehn Jahre nach dem Abschluss. Damit sind sie zufriedener als jene, die sich trotz einer Studienberechtigung für eine nicht-akademische Laufbahn entschieden haben. Von ihnen würden nur rund 75 Prozent den gleichen Weg noch einmal gehen. Jeder Sechste (18 Prozent) würde, wenn er sich noch einmal entscheiden könnte, erst studieren und dann berufstätig werden. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) befragte das HIS-Institut für Hochschulforschung 3700 Personen.