Test: Eierfarben sind nicht schädlich
Die Stiftung Warentest hat einige Produkte untersucht: Es werden Stoffe verwendet, die auch in Lebensmitteln sind.
Düsseldorf. Bunte Ostereier gehören wie der Hase zu Ostern dazu. Dafür gibt es bereits seit Wochen etliche Eierfarben im Handel - als Blättchen, Stifte oder Stäbchen. Doch was taugen die Buntmacher und wie bedenklich sind sie für die Gesundheit?
Diesen Fragen geht die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Heft nach und beruhigt: Mit allen getesteten Produkten könne man bedenkenlos Ostereier färben. "Die Farben sind rückstandsfrei und enthalten nur Farbstoffe, die auch für Lebensmittel zugelassen sind", so die Tester.
Allerdings, so sind sich Stiftung Warentest und die Verbraucherschützer einig, müssten Allergiker dennoch vorsichtig sein. Denn obwohl zum Beispiel Azorubin für die Mehrheit der Menschen gesundheitlich unbedenklich ist, gilt dieser Stoff als umstritten. "Er steht im Verdacht, bei empfindlichen Menschen allergieähnliche Reaktionen wie Hautrötungen oder Juckreiz auszulösen", so Heike van Laak, von der Stiftung Warentest.
Doch das soll keine Panikmache sein. Denn die Tester betonen ausdrücklich, dass die eingesetzten Stoffe für das Eierfärben völlig in Ordnung sind. Schließlich wird die Schale gefärbt und nicht das Ei selbst. Dringt doch mal etwas Farbe durch feine Risse oder Poren ins Eiweiß ein - wie es häufig bei gekauften gefärbten Eiern der Fall ist - , seien das aber nur geringe und für die Gesundheit unbedenkliche Mengen.
Das bestätigt auch die Verbraucherzentrale NRW, die grundsätzlich jedoch empfiehlt, Ostereier besser selbst zu färben. Nicht unbedingt der Farbstoffe wegen, sondern "weil gefärbte Eier von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen sind", sagt Christiane Kunzel, Ernährungsberaterin bei den Verbraucherschützern. Verbraucher können dadurch nicht erkennen, aus welcher Haltungsart die Eier stammen.
"Die EU-Richtlinie bezieht sich nur auf rohe, aber eben nicht auf gekochte Eier. In der Regel sind die gefärbten Exemplare im Supermarkt aber Käfig-Eier", weiß Kunzel. Bei losen Eiern, die beispielsweise auf Theken angeboten werden, ist oft zudem das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zu erkennen.
Zurück zur Stiftung Warentest: Neben den synthetischen Buntmachern haben die Tester auch natürliche Farben getestet, die im Handel erhältlich sind - und zwar nur solche, die erlaubte Farbstoffe enthalten. Dazu gehört zum Beispiel das aus grünen Blättern gewonnene Chlorophyllin. Alle vier getesteten Naturprodukte sind für die Gesundheit unbedenklich und können auch von Kindern problemlos angewendet werden.
Aber auch bei den Naturfarben gibt es Exemplare, von denen empfindliche Menschen eher die Finger lassen sollten: Rot-, Gelb- und Blauhölzer sowie Krappwurzel sind als Zusatzstoffe in Lebensmitteln nicht zugelassen. Das rotfärbende Karmin kann ebenso allergieähnliche Reaktionen auslösen. Daher sollten Verbraucher vor dem Kauf einen Blick auf die verwendeten Stoffe werfen.
Sind die Eier schließlich gefärbt, stellt sich noch die Frage nach deren Haltbarkeit. "Sie hängt bei gekochten Eiern davon ab, ob diese abgeschreckt werden oder nicht. Wer hart gekochte, gefärbte Eier zunächst zur Dekoration aufbewahren will, sollte sie nicht abschrecken. Ist die Schale unverletzt, können die Eier sogar nach einem Monat noch gegessen werden", berichtet Christiane Kunzel.
Hingegen sollten abgeschreckte Eier mit verletzter Schale im Kühlschrank nur bis zu etwa zwei Wochen aufbewahrt werden. Der Grund: Beim Abschrecken bildet sich zwischen Schale und Ei wegen der thermischen Unterschiede eine Luftschicht, die zwar ein leichtes Abpellen ermöglicht. Doch durch den Luftsauerstoff können sich Mikroorganismen vermehren, wodurch die Haltbarkeit verkürzt wird.