Bauerngarten Blütenpracht und Selbstversorgung

Der Bauerngarten hat eine lange Tradition und ist bis heute ein Sinnbild für ländliche Gartenkultur. Was ihn so besonders macht, ist nicht nur die Mischung aus Zierpflanzen, Gemüse und Kräutern, sondern auch die klare Struktur und liebevolle Gestaltung.

Foto: gms/Marion Nickig

Ursprünglich diente der Bauerngarten der Selbstversorgung mit frischem Gemüse, Heil- und Gewürzkräutern sowie Schnittblumen. Schon im Mittelalter war diese Form des Gartens rund um Bauernhöfe, Klöster und Landhäuser weit verbreitet. Die Gestaltung folgte praktischen Überlegungen – Wege für den Zugang, Mischkultur zur Schädlingsabwehr, Vielfalt zur Versorgung übers Jahr.

Typisch Bauerngarten: Aufbau und Gestaltung

Klassischerweise ist der Bauerngarten geometrisch gegliedert – meist in vier rechteckige oder quadratische Beete, die durch Wege voneinander getrennt sind. Im Zentrum befindet sich oft ein dekoratives Element wie ein Rosenbogen, eine Kräuterspirale oder ein Vogelbad. Umrahmt wird der Garten von einem Zaun, Buchsbaumhecken oder Staudenreihen, die nicht nur optisch ansprechend sind, sondern auch als Windschutz und Lebensraum für Insekten dienen.

Die Wege sollten pflegeleicht und gut begehbar sein – Kies, Naturstein oder Rindenmulch eignen sich gut. Bei der Gestaltung geht es um Harmonie: Hoch wachsende Pflanzen gehören in die Mitte oder an den Rand, niedrigere in den Vordergrund. Farben und Blühzeiten sollten bewusst gewählt werden, sodass der Garten vom Frühjahr bis zum Herbst in wechselnden Farben leuchtet.

Bunte Vielfalt mit System: Pflanzen im Bauerngarten

Ein typischer Bauerngarten vereint Zierpflanzen, Gemüse, Obst und Kräuter – alles dicht beieinander, in bewusster Mischung. Diese Vielfalt ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch ökologisch sinnvoll. Mischkultur und Fruchtfolge sorgen für gesunde Böden, natürliche Schädlingsbekämpfung und reiche Ernte.

Zierpflanzen: Besonders beliebt sind altbewährte Bauerngartenblumen wie Stockrosen, Sonnenhut, Phlox, Rittersporn, Dahlien, Malven, Pfingstrosen, Löwenmäulchen und Ringelblumen. Sie locken Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber an und verleihen dem Garten seinen typischen nostalgischen Charme.

Gemüse: Klassiker wie Möhren, Zwiebeln, Salate, Bohnen, Mangold, Rote Bete, Kürbis und Zucchini finden ebenso Platz wie alte Gemüsesorten, die heute wiederentdeckt werden. Auch ein kleiner Bereich für Erdbeeren oder Rhabarber ist denkbar.

Kräuter: Kräuter sind das Herzstück jedes Bauerngartens. Petersilie, Dill, Schnittlauch, Majoran, Oregano, Basilikum, Thymian, Salbei oder Liebstöckel wachsen zwischen den Beeten oder in einer eigenen Kräuterspirale. Sie duften, blühen und liefern wertvolle Zutaten für die Küche und Hausapotheke.

Wer einen Bauerngarten pflegt, erfährt viel über Kreisläufe, Jahreszeiten, Geduld und Belohnung. Kinder lernen hier, woher das Essen kommt. Erwachsene finden einen Ort der Ruhe und Freude. Und nicht zuletzt leistet ein Bauerngarten einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt und Nachhaltigkeit.