Sonnenstrahlen als Gratis-Medizin
Endlich ist das Wetter schön. Die Sonne wärmt nicht nur, sie sorgt für einen gesunden Körper und einen zufriedenen Geist.
Düsseldorf. Lange genug haben wir in diesem Jahr warten müssen, doch jetzt ist sie endlich da: die Sonne. Seit Sonntag sind die langen Wintertage vergessen, der Himmel ist blau, und die Sonnenstrahlen sorgen für eine wohlige Wärme auf der Haut.
Am Freitag soll es nicht nur so weitergehen, wir dürfen uns sogar auf den bislang wärmsten Tag des Jahres freuen. "Es wird trocken, sonnig und warm", sagt Peter Hartmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Essen. Am Freitag sollen laut dem Meteorologen die Höchstwerte zwischen 21 und 22 Grad liegen.
"Eine Wetterlage wie gerade, mit beständigen Temperaturen und tagsüber einer angenehmen Wärme, wirkt sich sehr positiv auf den Organismus aus und belastet ihn kaum", sagt Medizin-Meteorologin Christina Koppe.
So kann der Körper beispielsweise mit Hilfe von UV-Strahlen aus dem Sonnenlicht selbst Vitamin D herstellen. Das sogenannte Sonnenvitamin reguliert den Calcium- und Phosphathaushalt im Körper und ist wichtig für die Härte von Knochen und Zähnen (siehe Kasten).
"Neben der Produktion von Vitamin D sorgen die Sonnenstrahlen aber auch dafür, dass sich der Hormonspiegel verändert", sagt Christina Koppe. So wird die Produktion von Melatonin im Körper gebremst. Dieses Hormon macht müde und lustlos und kann in der dunklen Jahreszeit zur Winterdepression führen.
Während die Melatonin-Produktion zurückgeht, bildet sich im Körper durch die Sonne ganz nebenbei das Glückshormon Serotonin. Dieses gibt uns ein Gefühl der Gelassenheit, Ausgeglichenheit, inneren Ruhe und Zufriedenheit. Unter anderem ist es auch an unserem Appetit, dem Gefühl der Sättigung und Angstfreiheit beteiligt.
Und die Sonne sorgt für weitere positive Effekte: Im Winter wurde die meiste Zeit in geschlossenen Räumen mit Heizungsluft verbracht. Das Sonnenlicht sorgt nun dafür, dass wir rausgehen oder zumindest die Fenster öffnen. Der Organismus wird mit mehr frischer Luft versorgt, was uns aktiver werden lässt. Die Lust auf Sport und Bewegung im Freien steigt.
Ein weiterer Nebeneffekt des sonnigen Wetters kann die Umstellung der Ernährung sein. Wir haben genug von den fettigen und schweren Mahlzeiten im Winter und achten nun auf gesunde und frische Lebensmittel. In Kombination mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr lässt sich auf diese Weise die physische und psychische Leistungsfähigkeit des Menschen steigern.
Aber das Licht der Sonne hat nicht nur positive Wirkungen. "Zu viel Sonneneinstrahlung kann auch im Frühling dazu führen, dass die Haut geschädigt wird", sagt die Medizin-Meteorologin. Gerade blasse Hauttypen sollten aufpassen und sich nicht zu lange im direkten Sonnenlicht aufhalten.
"Gerade im Frühjahr besteht die Gefahr, dass man zu lange in der Sonne bleibt, weil die Strahlen angenehm warm sind", sagt die Expertin und rät, die Haut auch jetzt schon mit Sonnencreme zu schützen. Da haben es Pollenallergiker schwieriger - bei ihnen hilft keine Creme. "Bei der Hasel ist die schlimmste Phase überstanden, doch die Erle blüht, und auch der Birkenpollenflug geht langsam los", sagt Christina Koppe.
Den Allergikern hilft nur Regen - und den könnte es bereits am Wochenende geben. "Am Samstag und Sonntag kann es mehr Bewölkungen und auch Regenschauer bei Temperaturen um 15 Grad geben", sagt der DWD-Meteorologe. Also: Raus an die frische Luft, und die Sonne am Freitag in vollen Zügen genießen. Denn wer weiß, wann das schöne Wetter wieder kommt.