Lehrstellensuche: Mehr Chancen bei selteneren Berufen
Berlin (dpa/tmn) - Bürokaufmann oder Kfz-Mechatroniker - bei der Lehrstellensuche sollten Jugendliche lieber auch weniger bekannte Berufe in Erwägung ziehen. Dann ist die Konkurrenz nicht ganz so groß.
„Viele junge Leute bewerben sich nur auf dieselben vier oder fünf Berufe“, sagte Esther Hartwich, Bereichsleiterin Ausbildung beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Dazu zählten etwa die Ausbildung zum Bürokaufmann oder die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker. In der Folge seien diese Berufe oft überlaufen. Viel klüger sei es, auch weniger bekannte, aber ähnliche Berufe in Erwägung zu ziehen. „Da sind die Chancen oft viel besser.
So könne etwa jemand, den die Ausbildung zum Bürokaufmann interessiert, sich parallel auch über den Immobilien- oder Tourismuskaufmann informieren.
Insgesamt scheint sich die Lage am Ausbildungsmarkt für Jugendliche zu entspannen. Im Vergleich zum Vorjahr ist zu erwarten, dass die Zahl der Lehrstellen 2012 weiter steigt. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages plant mehr als jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent), sein Angebot an Ausbildungsplätzen auszubauen. Gleichzeitig will weniger als jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent) Ausbildungsplätze abbauen. Das ergibt ein Saldo von drei Prozent. An der Umfrage nahmen 14 533 Unternehmen teil.
Dennoch sollten sich gerade Jugendliche mit eher schlechten Schulnoten nicht zu schnell entspannen. „In einigen Regionen und Traumberufen kann es immer noch eng werden“, erklärte Hartwich. Wer in der Region nicht fündig wird, sollte daher über den Tellerrand schauen. Außerdem empfiehlt sie eher schlechten Schülern, besonders viele Praktika zu machen. Wer nicht so gute Noten habe, könne in den Praktika beweisen, dass er andere Fähigkeiten hat. „So kann man etwa zeigen, dass man motiviert, leistungsbereit, pünktlich und fleißig ist.“
Informationen zum Thema Ausbildung gibt es im Internet: Berufsbildungsbericht 2011 und Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2011.