Vier Wege in den IT-Bereich Neue Ausbildungsverordnung für Informatik ab August
Bonn (dpa/tmn) - Wer im IT-Bereich arbeiten will, kann eine duale Ausbildung absolvieren. Jugendliche haben dabei die Wahl zwischen unterschiedlichen Fachbereichen. So können sie sich zum Beispiel als Fachinformatiker, als IT-System-Elektriker, als IT-System-Kaufmann oder als Informatikkaufmann ausbilden lassen.
Im Ausbildungsjahr 2017 haben insgesamt 16.869 Jugendliche neu einen Ausbildungsvertrag im IT-Bereich unterschrieben. „Seit rund zwei Jahren nimmt die Zahl der Neueinsteiger zu“, erklärt Henrik Schwarz vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Das gilt insbesondere für einen Bereich: „Etwa zwei Drittel der Azubis entscheiden sich für den Fachinformatiker - im Jahr 2017 waren es 13.077 Neuzugänge“, erklärt Schwarz. Zum Vergleich: Im Ausbildungsjahr 2016 waren es 12093.
Wer sich für den Bereich Fachinformatiker entscheidet, kann zwischen zwei weiteren Fachrichtungen wählen: Bei der Anwendungsentwicklung geht es unter anderem darum, Softwarelösungen für Unternehmen zu entwickeln. Bei der Systemintegration arbeiten Absolventen später als IT-Admin in Unternehmen. Dort bauen sie zum Beispiel Server und Netzwerke auf und installieren und administrieren diese.
„Besondere formale schulische Voraussetzungen gibt es für die Ausbildungswege nicht“, erklärt Schwarz. Bewerben kann sich vom Hauptschüler bis zum Abiturienten im Prinzip jeder. „Allerdings ist der Anteil der Hauptschüler unter den Azubis mit rund fünf Prozent eher gering. Bewerber mit Abitur dominieren hingegen.“
Die Ausbildungsordnung ist schon älter. Sie stammt aus dem Jahr 1997. Doch am 1. August tritt eine modernisierte Verordnung in Kraft, sagt Schwarz. In der neuen Fassung wird insbesondere das Thema IT-Sicherheit ausgebaut.
„Wer bereits eine Ausbildung begonnen hat, hat dadurch keine Nachteile“, sagt Schwarz. Denn Übergänge sind möglich - insbesondere für Personen, die erst vor kurzem ihre Ausbildung begonnen haben. Wer kurz vor dem Abschluss steht oder bereits im Beruf arbeitet, sollte sich weiterbilden. „Die Inhalte der vier Ausbildungen sind zu 50 Prozent gleich. Das ist ein gutes Fundament. Im Laufe der drei Jahre qualifizieren sich die Jugendlichen dann im jeweiligen Fachprofil des gewählten Berufes. Aber auch danach sollten sie sich im Berufsalltag stets auf dem Laufenden halten“, empfiehlt Schwarz.
In einer zweiten Phase werden die Berufsprofile weiter überarbeitet. „Diese Änderungen gelten voraussichtlich ab dem Jahr 2020“, sagt Schwarz.