So meistern unsere Leser ihren Ruhestand
Die einen reisen als Experten um die Welt, die anderen helfen in Altenheimen.
Düsseldorf. Das Leben nach dem Arbeitsleben fällt unseren Lesern nicht schwer. Wir wollten wissen: Wie gestalten Sie Ihren Ruhestand? Nach unserem Aufruf meldeten sich viele Rentner bei uns und schilderten, wie sie sich weiterhin aktiv halten, welche Hobbys ihnen Lebenskraft geben und wie sie ihre Zeit dazu nutzen, anderen Menschen zu helfen.
Eines der vielen Beispiele ist Ralf Burmeister. Der 80-jährige Wuppertaler ist für den Senior-Experten-Service im Einsatz. Diese Organisation entsendet aus dem Berufsleben ausgeschiedene Fachleute ins In- und Ausland. Der ehemalige Fertigungs- und Betriebstechniker konnte daher von seiner Berufserfahrung auch noch im Rentenalter zehren.
So verschlug es ihn unter anderem nach Tallinn, Moskau und Buenos Aires, wo er sein Wissen in dortigen Unternehmen einbringen konnte. Inzwischen macht er zwar keine Auslandsreisen mehr, ist aber, wie er schreibt, noch immer in der Bundesrepublik unterwegs — „in meinen ostdeutschen Betrieben“.
Horst Reinhardt aus Willich bleibt ebenfalls im Ruhestand aktiv. Seit Mittwoch ist der 63-Jährige in Frührente — und er wusste schon vorher: „Damit werde ich keine Probleme haben.“ Besonders beschäftigt ihn sein Hobby: das Sammeln von Automodellen. Mittlerweile sei eine riesige Sammlung zusammengekommen. Zudem fotografiert Reinhardt gern und plant, sich jetzt einen Oldtimer zuzulegen. Er schreibt: „Langeweile? Null!“
Das Fernsehen hat den Ruhestand von Dieter Prümen (64) aus Mönchengladbach verändert. Nicht durch tägliche Berieselung, sondern weil in der ARD im Rahmen einer Unterhaltungssendung Menschen gesucht wurden, die ehrenamtlich Zeit spenden wollen. Prümen meldete sich 2008, weil er nach dem Tod seiner Frau einer sinnvollen Beschäftigung in seiner Altersteilzeit nachgehen wollte.
Das Fernsehen vermittelte ihn an den sozialen Dienst des Pflegewohnhauses im Caritaszentrum Mönchengladbach-Holt. Zunächst bot er lediglich an, als Musiker einige Stunden im Monat älteren Menschen im Altenwohnheim etwas vorzuspielen. Doch inzwischen hat er sich zum zertifizierten Singgruppenleiter ausbilden lassen.
Als Gisela Trapp in den Ruhestand ging, schenkte ihr die Familie einen Hund. Doch das allein füllte sie noch nicht aus. Als eine Selbsthilfegruppe für Rheuma-Kranke eine neue ehrenamtliche Leitung suchte, meldete sie sich — wenn auch „erst zögerlich“. Inzwischen ist die 74-Jährige froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Sie schreibt: „Das Dankeschön und die Anerkennung geben uns im Ruhestand ganz einfach ein Glücksgefühl.“