Studie Wechsel in Teilzeit führt bei Männern zu Gehaltseinbußen
Berlin (dpa/tmn) - Wechseln Männer von Voll- auf Teilzeit, sinkt dadurch ihr Stundenlohn. Das legt eine repräsentative Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung nahe.
Nach den Modellen der Forscherin Mareike Bünning haben Männer im Schnitt pro Monat in Teilzeit Einbußen von 0,2 Prozent im Vergleich zum Stundenlohn, den sie in Vollzeit gehabt hätten. Ein Jahr in Teilzeit führt danach im Schnitt zu Lohneinbußen in Höhe von 3 Prozent pro Stunde.
Datengrundlage für die Studien sind Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel von 1991 bis 2013 sowie aus den Panels Familien in Deutschland von 2010 bis 2013. Insgesamt wertete Bünning die Daten von 500 Vätern in Teilzeit aus. Die Forscherin betrachte die Gehälter über einen Zeitraum von maximal zwölf Jahren. Sie schätzte dabei, wie sich die Löhne hypothetisch entwickelt hätten, wenn die Männer durchgängig Vollzeit gearbeitet hätten.
Die Vergleichsgröße waren dabei zum einen Männer, die durchgängig in Vollzeit arbeiteten, zum anderen die Lohnentwicklung der Männer in Teilzeit, bevor sie ihre Arbeitszeit reduzierten. „Teilzeit wird möglicherweise als Signal für mangelndes berufliches Engagement verstanden“, sagt Bünning.
Keinen Einfluss auf den Stundenlohn der Väter hatte es im Schnitt, ob sie Elternzeit nahmen. Hier war auch unerheblich, ob Väter lediglich zwei Partnerschaftsmonate Elternzeit beanspruchten oder länger wegblieben.
Einen negativen Effekt dürfte es auch bei den Gehältern von Müttern geben, sagt Bünning. Das hätten ältere Studien gezeigt, sie selbst hat das allerdings nicht untersucht. In diesen Studien wirkte sich allerdings die Elternzeit negativ auf den Stundenlohn aus und nicht die Teilzeitarbeit.