Zu groß, zu bunt, zu chaotisch: 5 Tabus bei E-Mail-Bewerbungen
Berlin (dpa/tmn) - Statt per Post verschicken viele Bewerber ihre Unterlagen inzwischen elektronisch. Das spart Zeit und ist billiger. Doch die Bewerbung per E-Mail hat ihre Tücken. Die größten Fettnäpfchen im Überblick - und wie Bewerber sie umgehen:
Zu groß: Das Foto, die Zeugnisse - bei einer Bewerbung kommt einiges an Daten zusammen. „Trotzdem darf der Anhang der E-Mail nicht größer als zwei MB sein“, sagt Jürgen Hesse, Ratgeberautor zum Thema. Sonst ist das Postfach des Empfängers schnell verstopft. Hilfreich ist, mehrere Dokumente in einem PDF-Dokument zusammenzufassen und zu komprimieren, etwa als ZIP-Datei.
Zu bunt: Schriftarten in den schillernsten Farben und das Porträtfoto als Bildhintergrund: Das Grafikprogramm ermöglicht einiges. Auf diese Spielereien sollten Bewerber bei der Gestaltung der Unterlagen jedoch verzichten, rät Hesse. Das wirkt sonst schnell unseriös. Also besser den Hintergrund klassisch weiß lassen - und als Schriftfarbe schwarz wählen.
Zu chaotisch: „Bitte finden Sie im Anhang...!“ Und dann folgt ein halbes Dutzend Dokumente, die vom Lebenslauf bis zum Zeugnis einzeln angehängt sind. „Das geht gar nicht“, sagt Hesse. Es sei zu unübersichtlich. Die Unterlagen sollten stattdessen immer zu einem oder maximal zwei Anhängen zusammengefasst werden.
Zu lang: Kurz, knapp und präzise - daran sollten sich Bewerber auch bei elektronischen Bewerbungen halten. Wer etwa das Anschreiben in das E-Mail-Fenster kopiert, fasst sich am besten kurz. „Ein Anschreiben über eine Seite liest online kein Mensch“, erklärt Hesse. Besser sei meist, es im Anhang mitzuschicken. Viele Personaler ließen sich Bewerbungen ausdrucken - kopieren Jobsuchende das Anschreiben in das E-Mail-Fenster, wird es beim Ausdruck schnell vergessen. Stattdessen schreiben Bewerber im E-Mail-Fenster am besten nur ein oder zwei Zeilen, in denen sie auf die Bewerbungsunterlagen im Anhang verweisen.
Zu aufdringlich: Sind die Unterlagen angekommen? Wer eine Bewerbung per E-Mail versendet hat, will in diesem Punkt sichergehen. Mancher überlegt, eine Lesebestätigung anzufordern. Viele E-Mail-Programme bieten diese Funktion an. Der Empfänger wird beim Öffnen der elektronischen Post automatisch dazu aufgefordert, den Erhalt zu bestätigen. „Bewerber sollten besser darauf verzichten“, sagt Hesse. Das wirke schnell unhöflich. Der Empfänger könnte sich unter Druck gesetzt fühlen. Besser sei, zunächst abzuwarten. Frühestens nach fünf Tagen sollten Jobsuchende sich nach dem Verbleib der Bewerbung erkundigen, wenn sie nichts gehört haben.