Auf dem Rücken von Ponys: Wann Kinder mit dem Reiten starten
Warendorf (dpa/tmn) - Kinder sollten nicht vor ihrem zehnten Lebensjahr reiten, hieß es früher einmal. Sie bekämen sonst O-Beine. Diese Sichtweise ist längst überholt, erklärt Maria Schierhölter-Otte von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Warendorf bei Münster.
Es ist durchaus möglich, mit drei, vier Jahren schon mit dem Reiten anzufangen. Statt auf ausgewachsenen Pferden sitzen die Kleinen idealerweise auf Ponys. Schließlich sollte das Größenverhältnis zwischen Tier und Kind passen. Der Zugang zum Reitsport erfolgt dann spielerisch und unter fachlicher Anleitung. Nicht nur das Reiten steht im Fokus. Die Kinder lernen auch, dass ein Pferd geputzt werden muss und Zuwendung braucht. „Das Kind sollte das Pferd mit all seinen Bedürfnissen kennen lernen“, betont Schierhölter-Otte.
Den Einstieg in so einem frühen Alter ermöglichen am besten Ponyreitschulen. Reitstunden kosten je nach Standort rund zehn Euro pro Stunde, schätzt Helkenberg. Dazu benötigen Kinder noch einen Helm, feste Schuhe, die idealerweise dem Knöchel Halt geben und einen Absatz besitzen, damit der Fuß nicht durch den Bügel rutscht. Zudem sind eng anliegende und nahtlose Hosen empfehlenswert.
Ohne Risiko ist der Reitsport - wie viele andere Sportarten - nicht. „Pferde sind Tiere und können sich auch mal erschrecken. Das sollte man Kindern von Anfang an erklären“, sagt Schierhölter-Otte. Da auch Kinder nicht immer rational handeln, sei es wichtig, dass sie mit Pferden nur unter ständiger Aufsicht agieren. Gerade im kindlichen Bereich ist das Verletzungsrisiko laut Schierhölter-Otte insgesamt aber gering. Denn es geht dort weder über Stock und Stein, noch wird über Hindernisse gesprungen.
Kinder trainieren auf dem Pferd nicht nur Geschicklichkeit und Gleichgewichtsgefühl. Reiten kann auch ihr Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein fördern. „Der Umgang mit den Tieren macht manches Kind auch selbstbewusster“, sagt die Expertin.