Familienalltag Aufräumen in fünf Minuten: Tipps für weniger Chaos

Ravensburg (dpa/tmn) - Schuhe und Jacken, die durch die Gegend fliegen, ungelesene Zeitschriften auf Stapeln, dazu Spielzeug in der ganzen Wohnung: Wenn mehrere Menschen zusammenleben, ist das Chaos nicht weit.

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Drei Experten geben Tipps für ein entspanntes Familienleben.

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1. Ordnung schafft Ruhe im Kopf: „Familienalltag ist immer turbulent“, sagt Nicole Weiß. Weil die gelernte Wirtschaftsübersetzerin dreier Kinder gemerkt hat, dass Haushaltsorganisation keine Selbstverständlichkeit ist, teilt sie ihre eigenen Ideen und Erfahrungen auf ihrem Blog.

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Auch Birgit Fazis gibt auf ihrem Blog „EmmaBee“ Tipps fürs Alltagsleben. Sie findet, dass Ordnung eine beruhigende Wirkung haben kann. „Wenn mein Haus chaotisch ist, ist das auch ein Bild von meinem Inneren“, sagt die Mutter von drei Kindern. Manchmal kann man das innere Chaos eindämmen, indem man aufräumt.

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2. Die richtige Balance finden: Wenn mehrere Menschen zusammenleben, muss man herausfinden, wie viel Ordnung und wie viel Unordnung jedem guttun, sagt Jochen Waibel, Arbeitspsychologe und Mediator. Manche versinken in der Flut an Zeitungen oder Post. Bei anderen wird die starke Ordnungsliebe zum Problem. „Dann kann es sein, dass kaum noch Raum für andere ist.“

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3. Alles braucht seinen festen Platz: „Ich finde, jedes Ding muss seinen Platz haben“, sagt Birgit Fazis. Nur so sei es überhaupt möglich, Ordnung zu halten. Gerade für Kinder muss man Orte schaffen, an die sie selbst herankommen können — beispielsweise Haken auf einer angemessenen Höhe. Nicole Weiß rät dazu, Regalbretter und Körbe zu beschriften.

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4. Besitz reduzieren: „Wir besitzen viel — meist zu viel. Bei vielen ist der Raum, den sie bewohnen, zu voll“, sagt Jochen Waibel. Manche merken dann, dass sie innerlich unruhig werden. „Dann ist es grandios, einfach mal etwas wegzuschmeißen.“

5. Kinderkleidung und Spielzeug aussortieren: Bei den vielen Klamotten ist es nicht leicht, dass alles übersichtlich bleibt. Weiß rät, die Anziehsachen, die man für die Geschwister aufhebt, nicht im Schrank zu lassen, sondern wegzupacken — am besten in nach Größen sortierten Kisten. Aufheben sollte man nur, was wirklich noch gut ist.

6. Regeln aufstellen: In einer Mediation werden gemeinsame Ziele festgelegt, die alle Beteiligten unterzeichnen. Solche Regeln kann man auch zu Hause für sich festlegen, sagt Jochen Waibel. Es sei dabei wichtig festzulegen, in welchen Bereichen man machen könne, was man wolle, und in welchen nicht.

7. Routinen etablieren und Auszeiten nehmen: Nicole Weiß hat mit ihrer Familie eine regelmäßige, abendliche Aufräumrunde etabliert. Die läuft mittlerweile ganz automatisch ab. Manchmal macht Weiß aus dem Aufräumen einen kleinen Wettbewerb und stellt den Wecker. Dann versucht die ganze Familie, in einem bestimmten Zeitraum so viel wie möglich aufzuräumen. „Es ist erstaunlich, was man in fünf Minuten alles schafft.“

8. Kreative Aufräumhilfen erfinden: Termine, wichtige Briefe und Zettel: Bei fünf Familienmitgliedern sammelt sich so manches an. Birgit Fazis hat deswegen eine Familienpinnwand gebaut, die zentral in der Wohnküche hängt. Dort können Notizen angeheftet und Termine eingetragen werden. Auch für die herumfliegenden Haarspangen ihrer drei Töchter hat sie nach langem Suchen eine Lösung gefunden, die funktioniert: Ein Puppenkopf mit langen Haaren, der in der Familie „Haar-Rapunzel“ genannt wird.

Literatur:

Nicole Weiß: Familie Ordentlich. Familienalltag entspannt im Griff. Ordnung halten, Freiräume schaffen, Humboldt, 192 Seiten, 19,99 Euro, ISBN-13: 9783869104157