Nicht gleich eingreifen Kinder vor Frust schützen ist kontraproduktiv
Fürth (dpa/tmn) - Die Banane ist zerbrochen - Anlass genug, um sich auf den Boden zu werfen. Zumindest für kleine Kinder. Denn tatsächlich müssen sie Frustrationstoleranz erst lernen. Was für Erwachsene eine Lappalie ist, kann sich für die Kleinen wie ein Weltuntergang anfühlen.
Einigen Eltern sind die Wutausbrüche ihrer Kinder unangenehm, und sie reagieren beschwichtigend oder springen ihrem Kind sofort bei: Nicht, dass die Nachbarn noch das Jugendamt anrufen. Dabei wäre es so wichtig, die Kinder durch den Frust hindurch zu begleiten, sagt Dana Mundt von der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.
Begleiten heißt: in den Arm nehmen und Worte für die Gefühle finden. Etwa: „Du bist gerade ganz wütend, weil...“ Rationale Erklärungen helfen in der Regel nicht, weil sie das Kind gar nicht erreichen. Hat sich der Sturm etwas gelegt, können Eltern Hilfe zur Selbsthilfe anbieten: „Schau mal, wenn es so nicht klappt, magst du es mal so probieren...“
Wichtig ist, dass Eltern nicht gleich eingreifen, sondern ihrem Kind zutrauen, dass es etwas am Ende alleine schafft. Denn nur so lernt das Kind, negative Gefühle auszuhalten und gewinnt die Erkenntnis: Wenn es nicht gleich klappt, schaffe ich es vielleicht beim dritten Anlauf. Das sorgt für Erfolgserlebnisse, die auch später für die Schule wichtig sind.