Bei Kinder-Mitbenutzung vom Smartphone Flatrate sinnvoll

Hannover (dpa/tmn) - Smartphones sind allgegenwärtig - auch bei Kindern, die entweder die Geräte ihrer Eltern mitbenutzen oder eigene besitzen. Um Kosten und Inhalte im Zaum zu halten, sollten Eltern Flatrates buchen und ihre persönlichen Daten schützen.

Dürfen Kinder das Smartphone ihrer Eltern mitbenutzen, ist eine Datenflatrate der beste Schutz vor hohen Kosten. „Denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind im Internet surft, ist hoch. Das können Eltern nicht ständig kontrollieren“, sagt Rafaela Möhl vom Telekommunikationsportal „Teltarif.de“. Zudem seien Nutzer bei vielen Spielen mit dem Internet verbunden.

Bevor Erwachsene ihr Handy aus der Hand geben, sollten sie sich außerdem die Mühe machen, die automatische Eingabe von Nutzerdaten zu deaktivieren. Das funktioniere entweder über das Einstellungsmenü des Smartphone-Betriebssystems oder der jeweiligen App. Zum Beispiel können Nutzer den Befehl „angemeldet bleiben“ deaktivieren oder ihr Passwort nicht speichern lassen. Denn sonst könnten Kinder mit einem Fingertipp leicht kostenpflichtige Spiele und Apps herunterladen, die die Handyrechnung der Eltern in die Höhe treiben.

Sinnvoll sei es, sich mit Kindern vorab auf eine Handvoll Spiele zu einigen, die sie auf dem Smartphone nutzen dürfen. Dabei gebe es auch viele kostenlose Angebote. Dennoch müssen Eltern dranbleiben: „Bei einigen Spielen sind ein paar Level kostenlos, später kann man dann etwas dazukaufen“, erklärt Beatrix Benz von der Aktion Jugendschutz in Bayern. Eltern fragen deshalb besser immer wieder nach und lassen sich von ihrem Kind zeigen, was es gerade spiele. „Verteufeln bringt nichts. Denn dann wenden sich die Kinder an jemand anderen, wenn es Probleme gibt“, sagt Benz.

Mittlerweile haben 78 Prozent der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren ein eigenes Handy, 17 Prozent davon ein Smartphone. Das zeigt die aktuelle Kids-Verbraucher-Analyse (KidsVA), die am Dienstag vom Egmont Ehapa Verlag vorgestellt wurde. Verfügen Eltern über ein solches Gerät, dürfen es 43 Prozent mitbenutzen. Drei Viertel der Kinder gaben an, das Smartphone vor allem zum Spielen zu nutzen (76 Prozent).

Zur Kostenfalle werden häufig auch Werbebanner in Spielen, auf die Kinder aus Versehen tippen können. Damit schließen sie beispielsweise ein Abo für Klingeltöne ab. Dafür müssen Nutzer nicht einmal persönliche Daten eingeben. „Der Abo-Anbieter bekommt dessen Rufnummer übermittelt und schlägt die Kosten auf die Handyrechnung auf“, sagt Möhl. Um sich davor zu schützen, sollten Eltern sogenannte Drittanbieterdienste bei ihrem Netzbetreiber sperren lassen.