Bei schlechten Noten zuerst Nachhilfeangebot der Schule prüfen
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Ein Sechser in der Klassenarbeit, eine Fünf fürs Referat: Schüler, die im Unterricht Probleme haben, brauchen oft Nachhilfe. Eltern sollten mit dem Kind über die Ursachen sprechen.
Erst dann entscheiden sie sich für ein Nachhilfeangebot.
Schwächeln Kinder in der Schule, informieren sich Eltern am besten zuerst dort über Nachhilfeangebote. „Bevor man viel Geld für professionelle Nachhilfeinstitute zahlt, sollten zuallererst die Möglichkeiten an der Schule ausschöpft werden“, empfiehlt Ilka Hoffmann. Sie ist Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Schüler können hier möglicherweise mit anderen Kindern gemeinsam lernen oder sich den Lernstoff von einem älteren Schüler erklären lassen. „Die Schule ist nah an den Unterrichtsinhalten und dem Schüler selbst dran.“ Wichtige Fragen und Antworten zum Thema:
Was sollten Eltern tun, wenn das Kind in der Schule schwächelt?
Die ein oder andere schlechte Note in einem Fach ist noch kein Anlass für Nachhilfe. Manchmal liegt es einfach am aktuellen Unterrichtsthema. Auch Prüfungsangst kann eine Ursache für schlechte Zensuren sein. Erst wenn Schüler über einen längeren Zeitraum hinweg keinen Erfolg in einem Fach haben, sollten Eltern handeln. Das erkennen sie beispielsweise daran, dass das Kind nicht nur in Klausuren schlecht abschneidet, sondern auch Probleme bei den Hausaufgaben hat. „Am besten sprechen die Eltern mit dem Kind und fragen nach, wo die Schwierigkeiten liegen“, rät Hoffmann. Anschließend sollten sie ein Gespräch mit dem Fachlehrer führen und um eine Einschätzung bitten.
Welche Nachhilfe ist die beste für das Kind?
Eltern wenden sich am besten immer zuerst an die Schule und schauen, ob es dort Nachhilfeangebote gibt. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, mit anderen Schülern Lerngruppen zu organisieren. Nachhilfe mit einem älteren Schüler eignet sich besonders gut. Kindern erklären Dinge auf einer ganz anderen Ebene und verstehen, wie andere Kinder denken, weiß Hoffmann. „Bei einer generellen Schwäche wie zum Beispiel im Bereich Rechtschreibung oder Lesen, hilft ein professionelles Nachhilfeinstitut.“ Solche Probleme können gut gemeinsam im Gruppenunterricht angegangen werden.
Sind die Schwächen spezifischer, wählen Eltern besser Einzelunterricht. In einem professionellen Institut sollte es einen ständigen Ansprechpartner für Eltern und Schüler geben. Hoffmann betont: „Die Nachhilfetutoren sollten auf jeden Fall selbst Lehrer sein oder Lehramtsstudenten in einem höheren Semester.“ Am besten setzen sich Eltern im Unterricht dazu, um sich vom Konzept zu überzeugen. Hoffmann rät, dass Schüler am besten maximal zweimal pro Woche in den Unterricht gehen.
Wann sollten sich Erfolge einstellen?
Wenn nach einem halben Jahr keine Verbesserung eintritt, sollten Eltern mit dem Nachhilfelehrer sprechen. „Vielleicht muss dann einfach das Konzept geändert werden“, sagt Hoffmann. Wichtig ist, dass sich im Leben des Kindes nicht alles um die Nachhilfe dreht. Wenn die Schüler zu viel Freizeit damit verbringen, sich auf ihre Schwächen zu konzentrieren, verstärkt das die Schulunlust.