Außerhalb der Norm Bizarr und exzentrisch: Die verrücktesten Museen weltweit
Technische und naturwissenschaftliche Museen findet man in praktisch jeder größeren Stadt. Auf der ganzen Welt findet man jedoch auch Ausstellungen, die deutlich von der Norm abweichen. Manche davon sind zu morbide und makaber, um wirklich als klassisches Museum eingeschätzt zu werden. Andere Ausstellungen sind derart spezifisch, dass man sich als Laie fragt, wie man ein damit ein ganzes Museum ausfüllen kann. Es lohnt sich, einige der verrücktesten Museen weltweit schon einmal gehört zu haben.
Das Museum des Todes - Das Siriaj-Spital in Thailand
Eine medizinische Klinik, die auch ein Museum beinhaltet, ist für Europäer eine merkwürdige Vorstellung. Doch genau das ist in der Hauptstadt von Thailand der Fall. Die angesehene Siriraj-Klinik wird auch gerne vom thailändischen Königshaus besucht, gilt das Hospital doch als besonders hochkarätig. Im Gebäudekomplex findet sich eine Ausstellung wieder, die bei vielen Menschen bereits zu Magenverstimmungen geführt hat.Im Museum selbst sieht man den Tod in seinen verschiedensten Facetten. Das sind Fotos von Suiziden, letalen Unfällen und Morden. Knochen, Totenschädel mit Einschusslöchern und anderen Verletzungen sind ausgestellt. Zahlreiche Bilder auf der Wand zeigen bizarrste Todesursachen, unter anderem darunter Autopsieberichte. Den makaberen Höhepunkt der Dauerausstellung stellt der mumifizierte Leichnam eines Schwerverbrechers dar. Der chinesische Einwanderer tötete vor ungefähr 60 Jahren einen 8-Jährigen. Im darauffolgenden Verhör gab er zu, weitere Kinder getötet und gegessen zu haben. Heute zweifeln viele Menschen an der Richtigkeit der Aussagen und kritisieren die Zurschaustellung seines Leichnams.Für Globetrotter, die es nach Thailand verschlagen hat, lohnt sich das Museum auf alle Fälle. Ist man eher empfindlich und hat schwache Nerven, ist die durchaus makabere Klinik aber zweifellos kein guter Ausflugsort.
Hanfmuseen - Alles rund um die Cannabis-Pflanze
Vielen Menschen ist der Hanf nur als Rauschmittel ein Begriff. Tatsächlich ist Hanf weit mehr als nur Mittel zum “Dröhnen”. Das kann man in zahlreichen Hanfmuseen weltweit eindrucksvoll sehen. Tatsächlich gibt es davon relativ viele. So findet man Dauerausstellungen zum Thema in Wien, Prag, Amsterdam, Berlin und in vielen anderen Städten. Die Ausstellungen gehen natürlich auch auf das Thema Marihuana als Genussmittel ein. Die Vielzahl an Sorten, Feminisierung und Aufzucht ist natürlich auch ein Thema. Aber auch die Verwendung der Pflanze als Material für die Herstellung von Kleidung wird thematisiert. Hanf als Futter für die Viehzucht und als Konkurrenzprodukt zur damals wie heute starken Baumwollindustrie.Ein Besuch lohnt sich in allen großen Hanfmuseen. Sie klären auf und verschaffen neue Einblicke, die man durch die Medien so nicht erfahren würde. Selbst wenn man keine gute Meinung über das Kraut hat, sollte man sich diese verrückte Art von Museum nicht entgehen lassen.
Das Bratwurstmuseum - Mit Fokus auf die Wurst
Eine Leibspeise für viele Deutschen: Die Bratwurst. Welches Bundesland könnte sich besser dafür eignen, gerade dieses Gericht zu zelebrieren, als Thüringen? Im beschaulichen Holzhausen steht das Bratwurstmuseum des Landes. Das ist anders als vielleicht Mancher einschätzt keineswegs langweilig, sondern bringt die jahrhundertealte Geschichte der Bratwurst anschaulich näher.Alte Techniken und Traditionen werden auf interessante Art und Weise nähergebracht. Thüringer Kultur in Bratwurst-Format lässt sich auch im nahegelegenen Lokal des Museums genießen. Für Reisende, die gerade in Thüringen unterwegs sind, bietet sich das kuriose Museum perfekt an, um den eigenen, kulinarischen Horizont schnell und herzhaft zu erweitern.
Das Big Mac Museum - Rund um den beliebtesten Burger der Welt
Es gibt große Fans und entschiedene Gegner der Fast-Food-Kette McDonald’s. Ihr bekannter Burger “Big Mac” ist aber ein echter Verkaufsschlager. Rein von den Verkaufszahlen ist der Burger aber die unangefochtene Nummer Eins in der Branche. Im Schnitt 2,4 Millionen Stück werden täglich rund um den Globus vertilgt. Möchte man sich die Welt des Big Mac’s einmal näher ansehen, empfiehlt sich das Big Mac Museum in Pennsylvania.Der Bundesstaat Pennsylvania ist groß. Das Museum liegt circa 30 Kilometer von Pittsburgh entfernt in Irwin. Der kleine Ort ist relativ verschlafen und hat gerade einmal 3.000 Einwohner. Die Einrichtung der Big Mac Museums passt überraschenderweise absolut zur Umgebung. Gezeigt werden die Techniken und Maschinen, die zur Gründerzeit 1955 verwendet wurden. Coupons, Werbungen und der klassische, amerikanische Stil von McDonald’s aus früheren Jahrzehnten bringt hier ein ganz besonderes Gefühl in das Museum.Globetrotter, die es in den verschlafenen Ort Irwin verschlagen hat, fehlt es natürlich auch nicht an der entsprechenden Verpflegung. Im Big Mac Museum können selbstverständlich allerlei Speisen des Fast-Food-Riesen genossen werden. Das historische Ambiente, die alten Ausstellungsstücke und Informationstafeln machen das Museum zu einer Adresse, die man als Pennsylvania-Urlauber unbedingt auf der “Bucket List” (Liste mit Dingen, die man noch erleben möchte) haben sollte.
Das Haar-Museum: Schräger als es klingt
Wer bereits in der Türkei war, weiß von der ausgeprägten Bart- und Haarpflege der Landsleute. Es ist deshalb nicht überraschend, dass man auch ein Haar-Museum finden kann. Die Dauerausstellung ist weit schräger, als es auf den ersten Blick scheint. In einer relativ dunklen Höhle in Avanos, einer Kleinstadt in Zentralanatolien, findet man tausende Haarproben an den Wänden und in Schaukästen. Das Ambiente des kuriosen Museums wirkt auf viele Menschen dabei durchaus gespenstisch. Die 16.000 Proben sind dabei interessanterweise ausschließlich von Frauen aus aller Welt.Dabei fing alles so harmlos an. Weil die Freundin des Besitzers die Stadt verließ, schnitt sie sich einige Haare ab und schenkte sie dem späteren Museumsbetreiber, um seine Trauer zu mildern. Durch ihr Geschenk kam er auf die Idee, Haare von Frauen zu sammeln. Die Haare unterschiedlichster Farben machen in ihrer Anordnung einen eher chaotischen Eindruck. Für Besucher ein absolut bizarrer Eindruck!
Das Meguro Parasitenmuseum - Eine Ausstellung der anderen Art
Sie sind wohl die meist gehassten Tiere überhaupt: Parasiten. Egal ob in Form eines Bandwurms im Magen von Haustieren oder als Mitesser im Gesicht, Parasiten sorgen praktisch immer für Unbehagen. Im Meguro Museum der Parasiten in Tokyo dreht sich alles um die Tiere. Trotz seiner eher beschränkten Größe empfängt das Meguro Museum ungefähr 57.000 Besucher pro Jahr.Ausgestellt werden in dem bizarren Museum alle Arten von Parasiten. Über 300 konservierte Parasiten sind in der Dauerausstellung zu finden. Eines der Highlights des Museums stellt dabei ein 8,80 Meter langer Bandwurm dar, der konserviert auch heute noch viele Besucher in Gänsehaut versetzt. Trotz des kuriosen Themas ist das Museum in vielerlei Hinsicht beachtenswert. Besucher zahlen keinen Eintritt, der Betrieb wird durch Spenden finanziert. Das seit 1953 existierende Museum bietet einen einzigartigen Einblick in die Welt der Parasiten, den es so weltweit kein zweites Mal gibt.
Das einzigartige Instant Ramen Museum
In Europa gewinnen die Fertiggerichte mit Ramen-Nudeln immer mehr an Popularität. Tatsächlich sind sie in Japan und in weiten Teilen Asiens extrem populär. Sie sind sehr einfach zuzubereiten, schmecken gut und sind günstig. Für viele Ostasiaten die perfekte Mahlzeit für kurze Arbeitspausen im Büro. Gerade deshalb gibt es mittlerweile hunderte Sorten von dutzenden Anbietern. Angeboten wird alles, was das (kulinarische) Herz begehrt. Von Ente, Huhn bis hin zu Shrimps-Ramen ist alles im Sortiment.Das Instant Ramen Museum steht in Osaka, im Süden Japans. Das Museum beinhaltet eine Schaufabrik, bei der man selbst unter Anleitung Nudeln kneten und anfertigen kann. Filmstücke, Ausstellungen und interaktive Unterhaltung runden das Angebot ab. Zusammenfassend ist das durchaus kuriose Museum weit professioneller und interessanter, als es vielleicht auf den ersten Blick scheint.
Körperwelten - Eine Ausstellung über die menschliche Muskulatur
“Körperwelten” ist sicherlich nicht das bizarrste Museum, das man in Deutschland besuchen kann. Ohne Frage ist “Körperwelten” zwar eine Dauerausstellung, die über durchaus Bekanntheit verfügt. Trotzdem handelt es sich um ein Museum, das sicherlich nicht der Norm entspricht. Über 200 Präparate zeigen dem Besucher die Vielfalt des menschlichen Körpers. Das Nervensystem, die Muskelfasern und die inneren Organe werden realistisch gezeigt. So wird deutlich, wie zum Beispiel unser Nervensystem jede Faser unseres Körpers durch ihre “Fäden” kontrolliert.“Körperwelten” gibt es in zahlreichen europäischen Städten. Darunter in Wien, Kassel, Berlin, Heidelberg, Palermo, London, Amsterdam und in vielen anderen Städten. Bei “Körperwelten” handelt es sich um ein interessantes Museum, das stark von der Norm abweicht und Millionen Menschen in Europa begeistern konnte.
Das internationale Spionage-Museum
Spionage ist vermutlich so alt wie unsere Zivilisation selbst. Das Spionagemuseum in Washington, USA, zeigt das eindrucksvoll. Die ungewöhnliche Dauerausstellung zeigt den Teil der Außenpolitik, der in der Regel geheim bleibt. Spionage im 2. Weltkrieg, im Internet, in der Zeit des kalten Krieges und sogar in der Gründerzeit der USA. So erhält der Besucher einen umfassenden Eindruck darüber, wie Spionage bereits seit Jahrhunderten eine tragende Rolle gespielt hat.Reisende, die auf ihrer USA-Reise im berühmten Washington Halt machen, sollten sich das untypische Museum unbedingt einmal näher ansehen. Tolle Unterhaltung ist durch die vielen interaktiven Stationen, die zum Mitmachen einladen, fast garantiert. Der Besucher erhält eine neue Übersicht über die Vielzahl an Spionage- und Geheimdienst-Aktivitäten der Vereinigten Staaten.
Toilettenmuseum in Neu-Delhi
Neu-Delhi ist nicht nur eine der größten Städte Indiens, sondern auch eine Metropole, die immer wieder mit dem Thema Hygiene kämpft. In Indien verrichten derzeit noch mehr als 50 Prozent der Bevölkerung ihr Geschäft im Freien. Gerade deshalb ist die Regierung in Indien bemüht, das Thema Sanitäranlagen weiter zu bewerben. Für Globetrotter, die es nach Indien verschlagen hat, ist das Toilettenmuseum vermutlich die bizarrste Möglichkeit, sich mit dem landesweit wichtigen Thema näher zu befassen.Für westliche Touristen wird bei dem Besuch auch offensichtlich, wie konträr die Lebensstandards in den ländlichen Regionen im Vergleich zur Oberschicht in Indien ist. WCs aus vergangenen Tagen zeigen, wie leicht Seuchen und Krankheiten teilweise übertragen werden konnten. Ausgestellt sind aber nicht nur primitive Erdlöcher und Hütten, sondern auch das stille Örtchen früherer Könige, zum Beispiel des früheren, französischen Herrschers.Für kulturinteressierte Globetrotter, die Urlaub in Neu-Delhi machen, zahlt sich die Kuriosität auf jeden Fall aus. Auf bizarre Art und Weise wird beim Besuch der Ausstellung wieder bewusst, wie wertvoll Hygiene und saubere sanitäre Anlagen tatsächlich sind.