Körperliche Auseinandersetzung Hauen und kneifen: Wie man kleinen Kindern Grenzen setzt
Fürth (dpa/tmn) - Vor allem kleine Kinder leben ihre Wut sehr körperlich aus: Sie hauen, kneifen oder treten, wenn ihnen etwas nicht passt. Eltern lässt so eine Reaktion oft hilflos zurück.
„Auf keinen Fall sollte man sich selbst infrage stellen, nach dem Motto: Was habe ich falsch gemacht, warum ist mein Kind so böse zu mir“, rät Maria Große Perdekamp. Sie ist Leiterin der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Am besten reagieren Eltern auf Hauen und Treten mit einem klaren „Nein“ und halten ihr Kind gegebenenfalls fest, um es zu stoppen. Älteren Kindern kann man auch erklären: „Wenn du das machst, habe ich keine Lust mehr, mit dir zu spielen.“
Kleine Kinder müssen erst lernen, sich sprachlich mitzuteilen und so zu zeigen, dass sie etwas nicht möchten oder ihnen etwas nicht passt. So lange sie diese Fähigkeit noch nicht ausreichend entwickelt haben, werden viele handgreiflich. „Da muss man etwas Geduld haben, das legt sich mit der Entwicklung des Wortschatzes meist von selbst.“
Fühlen sich Eltern von ihrem Kind provoziert, weil es plötzlich um sich schlägt, kann auch eine kurze Auszeit helfen. Gehen sie kurz aus dem Kinderzimmer, können sie sich sammeln. Eine Dauerlösung ist das aber nicht, findet Große Perdekamp: „Wenn Kinder ständig allein gelassen werden, wenn sie ein problematisches Verhalten zeigen, kann sich das für sie wie ein Liebesentzug anfühlen.“