Im Alter lassen sich Freundschaften von früher oft genießen
Nürnberg (dpa/tmn) - Es kommt nicht selten vor, dass ältere Menschen nach jahrzehntelanger Funkstille Beziehungen zu früheren Freunden wiederbeleben.
„Die Erkenntnis, dass das eigene Leben und das Leben der anderen begrenzt ist, führt oft dazu, dass man sich stärker mit der eigenen Lebensgeschichte und den vielleicht noch unerledigten Geschäften in alten Beziehungen beschäftigt“, erklärt Frieder R. Lang. Er ist Professor für Psychogerontologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Das müsse aber nicht zwingend dazu führen, dass man alte Freundschaften wiederbelebt. „Manchmal weiß man wenige Minuten nach der Kontaktaufnahme ohnehin gleich wieder, warum man auf diese oder jene Bekanntschaft gerne verzichtet hat.“
Das Alter bringt vielen aber auch eine Erkenntnis: Dass man sich und anderen nichts mehr beweisen muss. „Gerade diese Einsicht ermöglicht es dann, die eine oder andere Freundschaft, die früher vielleicht konflikthaft beendet wurde, heute viel besser zu genießen und positiver zu erleben.“ Allerdings zeigen laut Lang Studien, dass ältere Menschen Bekanntschaften, die sie als nicht mehr wichtig empfinden, schneller aufgeben.