Immer mehr Kinder verletzen sich auf dem Trampolin
Tübingen (dpa/tmn) - In Gärten, auf Spielplätzen, im Kinderzimmer: Trampoline sind bei Kindern im Moment voll im Trend. Experten betrachten diese Entwicklung aber mit Sorge: Immer häufiger endet der Spaß mit einer Fahrt ins Krankenhaus.
In der Notaufnahme der Kinderchirurgie müssten immer häufiger kleine Patienten behandelt werden, die sich beim Trampolinspringen schwer verletzt hätten, sagt Oberarzt Hans-Joachim Kirschner von der Universitätsklinik Tübingen. Selbst schwere Wirbelsäulen-Verletzungen kämen immer wieder vor. Kirschner appellierte deshalb an die Eltern, die Gefährlichkeit von Trampolinen nicht zu unterschätzen.
„Wir beobachten immer mehr komplizierte Knochenbrüche vor allem von Ellbogen und Unterschenkeln, aber auch anderer Körperregionen wie der Wirbelsäule“, sagte der Traumatologe. Nicht wenige dieser Knochenbrüche müssten sogar operiert werden. „Oft werden die Kräfte des Trampolins falsch eingeschätzt.“ Trampoline seien keine Spielzeuge, mit denen man die Kleinen alleine lassen dürfe. Es seien vielmehr Sportgeräte, bei denen Kinder stets beaufsichtigt werden müssten.
Eine typische Unfall-Situation sei, wenn mehrere Kinder gleichzeitig auf einem Trampolin seien. Besonders häufig komme es auch zu Verletzungen, wenn die Kinder zum Abschluss ausgelassen von dem Trampolin herunterspringen und auf dem harten Boden landen. „Zum Ende hin sollte langsam auf dem Trampolin ausgesprungen werden“, empfahl der Kinderchirurg.