Kinder beim Trauern unterstützen: Tipps für Eltern

München (dpa/tmn) - Kinder und Jugendliche verarbeiten den Tod geliebter Menschen anders als Erwachsene. Eltern sollten mit ihrem Nachwuchs offen und ehrlich darüber reden.

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„Am besten gehen Eltern auf Fragen des Kindes ein und beantworten diese einfach, aber klar“, erläutert Karina Kopp-Breinlinger, Leiterin des Münchner Instituts für Trauerpädagogik. Ein Beispiel: „Man sollte nicht sagen, dass der Opa nun eingeschlafen ist. Sondern: "Der Opa ist tot."“ Sonst verarbeitet das Kind die Information falsch, und kann im schlimmsten Fall Schlafprobleme bekommen, sagt die Trauerpädagogin.

Die höhere Spontanität von Kindern kann trauernde Eltern mitunter irritieren. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie nicht lange nach einer Todesnachricht Fragen stellen wie: "Kann ich nächste Woche zum Kindergeburtstag?"“, erklärt Kopp-Breinlinger. Denn Alltag und Leben stehen bei Kindern viel stärker parallel zum Verlustschmerz, erklärt sie. Die Trauer vereinnahmt Kinder meist nicht so absolut.

Trotzdem sollte man Kindern nicht zu viel zumuten. Stark trauernde Eltern sorgen bei Beerdigungen am besten dafür, dass der Nachwuchs einen vertrauten Begleiter bei sich hat, empfiehlt Kopp-Breinlinger. „Damit das Kind jederzeit gehen kann, wenn es die Situation überfordert.“ Dafür haben Eltern, die bei der Beerdigung mit ihren eigenen Gefühlen meist schon genug zu kämpfen haben, kaum die nötige Aufmerksamkeit.

Generell rät die Trauerpädagogin, lieber früher als zu spät mit dem Kind über das Thema Tod zu sprechen. „Kinder bringen manchmal tote Tiere mit nach Hause oder vergraben sie.“ Das sei eine gute Gelegenheit, das sensible Thema einmal anzusprechen, meint Kopp-Breinlinger.