Legasthenie früh erkennbar: Reimen fällt schwer
Berlin (dpa/tmn) - Anzeichen für eine Lese-Rechtschreibstörung fallen bei Kindern oft schon vor der Einschulung auf. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) hin.
Hinweise auf eine Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie) sind zum Beispiel, wenn Kinder nur schlecht Reimwörter finden oder einzelne Laute nicht unterscheiden können. Außerdem können sie das, was sie hören, nur schwer im Gedächtnis behalten, erläutert die DGKJP. Fallen diese Dinge auf, sollten Kinder am besten schon im Kindergartenalter gefördert werden.
Erstmals diagnostiziert werden kann eine Legasthenie aber erst im Schulalter. Mit verminderter Intelligenz hat sie nichts zu tun. Betroffene Kinder lernen nur sehr schwer lesen, lassen Wörter aus oder ersetzen sie durch andere. Bei der Rechtschreibung machen sie oft noch bis ins Erwachsenenalter Fehler.
Kinder mit Legasthenie erleben in der Schule viele Misserfolge und fühlen sich dadurch schnell minderwertig. Eine frühzeitige Behandlung der Schwäche ist deshalb wichtig. Vollständig heilen lässt sich der DGKJP zufolge eine Legasthenie nicht. Die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben lassen sich durch Hilfe eines Therapeuten aber in den Griff kriegen. Laut dem Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (Rechenschwäche) sind in Deutschland etwa vier bis fünf Prozent aller Kinder von der Störung betroffen.