Nicht mehr mobil: So nehmen Senioren ohne Beerdigung Abschied

Nürnberg (dpa/tmn) - Können Senioren nicht an einer Beerdigung teilnehmen, sollte man sie nicht mit der Trauer alleine lassen. Eine Möglichkeit ist es, mit Freunden oder Angehörigen zu telefonieren.

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Wer niemanden mehr hat, findet möglicherweise in einer Trauergruppe Unterstützung, erklärt Johanna Tiedtke, Mitarbeiterin am Institut für Psychogerontologie an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Es gibt sie in vielen Städten und Gemeinden, und man hat dort die Möglichkeit, sich mit anderen Trauernden teilweise unter Anleitung auszutauschen. „Dies erleichtert zudem auch das Knüpfen neuer Kontakte und unterstützt die Trauernden, sich mit ihrer neuen Lebenssituation zurechtzufinden“, erklärt Tiedtke. Eine andere Möglichkeit ist das Internet. „Dort gibt es Foren, in denen sich Trauernde miteinander austauschen, anonym oder persönlich, je nach Wunsch.“

Gerade im höheren Alter wird vielen die Endlichkeit des Lebens immer bewusster. Auch, weil man mit den Jahren immer wieder schmerzliche Verluste erleidet, wenn Angehörige, Freunde oder Bekannte sterben. Abschied nehmen ist wichtig: „Das Ritual der christlichen Beerdigung ist in unserem Kulturkreis ein wichtiges Ritual, das der Trauerarbeit auch eine Struktur und einen Halt geben kann“, erklärt Tiedtke.

„Wie die Trauer verläuft, hängt auch davon ab, ob ein Abschied möglich war“, betont Tiedtke. Auch das Zusammensein mit der Trauergemeinde, die Gespräche, gemeinsame Erinnerungen und dabei Gefühle zulassen - das kann den Trauerprozess unterstützen.