Deutsche Schüler getestet PISA: Rückschlag in Naturwissenschaften und Mathematik
Berlin (dpa) - Das deutsche Bildungssystem hat beim weltweiten Schulvergleichstest „PISA 2015“ einen Rückschlag hinnehmen müssen. Die Leistungen in den Naturwissenschaften und Mathematik ließen nach.
Die rund 10 000 geprüften 15-jährigen Schüler aus Deutschland erzielten in den Fächern schlechtere Ergebnisse als drei und sechs Jahre zuvor, blieben aber mit ihren Leistungen im oberen Drittel der Ranglisten.
Im Testbereich Lesekompetenz ging es bei der deutschen Punktzahl leicht aufwärts, wie die für alle PISA-Studien zuständige Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte.
Deutschland kam in Naturwissenschaften, dem PISA-Schwerpunktfach 2015, auf 509 Punkte (2012: 524), in Mathematik auf 506 (514), in Lesekompetenz/Textverständnis auf 509 (508). Hier schnitten die 15-Jährigen so gut ab wie nie zuvor.
Insgesamt nahmen gut eine halbe Million Mädchen und Jungen aus rund 70 Staaten und Großregionen an „PISA 2015“ teil, erstmals auch im Bereich Problemlösen im Team als Indikator für soziale Kompetenz.
Trotz eines ersten Leistungsknicks nach jahrelangem Aufwärtstrend beim „Programme for International Student Assessment“ (PISA) steht Deutschland alles in allem solide im Vorderfeld der Ränge 10 bis 20. Die Leistungen der im April/Mai 2015 hierzulande getesteten Mädchen und Jungen lagen auch weiterhin jeweils über dem Durchschnitt der OECD-Staaten. Jeder Neunte (11 Prozent) brachte bei „PISA 2015“ Spitzenleistungen - drei Prozentpunkte über OECD-Niveau.
PISA-Testsieger mit klarem Abstand ist wieder Singapur: In den Naturwissenschaften liegt der südostasiatische Insel- und Stadtstaat mit 556 Punkten vor Japan (538) und Estland (534) als bestem europäischen Land. In Mathematik rangiert Singapur mit 564 Punkten vor den chinesischen Großregionen Hongkong (548) und Macao (544), in Lesekompetenz mit 535 Punkten vor Kanada und Hongkong (jeweils 527) sowie dem langjährigen europäischen PISA-Champion Finnland (526).