Rotaviren-Infektion kann tödlich enden
München (dpa/tmn) - Heftiges Erbrechen, gefolgt von schleimig-wässrigem Durchfall, der intensiv riecht: So macht sich in der Regel bei Babys und Kleinkindern eine Rotaviren-Infektion bemerkbar.
Eine Ansteckung mit Rotaviren kann für keine Kinder sehr ernst werden. Die Krankheitssymptome zeigen sich eineinhalb bis drei Tage nach der Übertragung, der Durchfall hält zwei bis sechs Tage an, wie die Stiftung Kindergesundheit in München erläutert. Da der Körper dabei nicht nur Flüssigkeit, sondern auch lebenswichtige Mineralien verliert, kann die Erkrankung im schlimmsten Fall tödlich enden.
Die Stiftung rät daher zur Impfung, die ab August auch in den allgemeinen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) enthalten ist. Studien zufolge lässt sich damit ein Großteil der schweren Infektionen und damit zusammenhängender Krankenhausaufenthalte vermeiden. Bis die gesetzlichen Krankenkassen allerdings die Kosten für die Spritze übernehmen, kann es bis Ende des Jahres dauern, weil dazu erst noch ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) nötig ist.
Ein Säugling sollte laut der Stiftung möglichst ab der sechsten Lebenswoche, spätestens aber, bevor er den sechsten Lebensmonat vollendet hat, immunisiert werden. Je nach Präparat sind zwei oder drei Dosen im Abstand von mindestens vier Wochen nötig. Der Impfstoff kann gleichzeitig mit anderen gegeben werden und gilt als sehr gut verträglich.
Übertragen werden die Erreger oft durch stuhlverschmierte Hände oder gemeinsam genutzte Handtücher etwa im Kindergarten. Auch eine Übertragung wie bei einer Erkältung, also durch Husten und Niesen, oder verunreinigte Gegenstände wie Kinderspielzeug sei möglich, erläutern die Experten. Ist das Kind geimpft, habe die ganze Familie Vorteile davon, weil sich dann niemand an einem erkrankten Kleinkind anstecken kann.