Freiheit beim Spielen Spielzeug muss kein bestimmtes Lernziel vermitteln
Baierbrunn (dpa/tmn) - Viele Spielzeuge für Kinder werben mit einem bestimmten Lernziel. Sie sollen das räumliche Denken fördern oder dem Kind etwas über Farben und Formen beibringen. Aber ist das wirklich nötig?
Baierbrunn (dpa/tmn) - Viele Spielzeuge für Kinder werben mit einem bestimmten Lernziel. Sie sollen das räumliche Denken fördern oder dem Kind etwas über Farben und Formen beibringen. Aber ist das wirklich nötig?
Nein, sagt Prof. Stefan Aufenanger, Erziehungswissenschaftler an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. „Das kindliche Spiel zeichnet sich gerade dadurch aus, dass es im Grunde sinnfrei ist oder uns Erwachsenen so erscheint“, erklärt der Pädagoge in der Zeitschrift „Baby und Familie“ (Ausgabe November 2016). Spielzeuge mit klar definiertem Lernziel schränken Kinder in dieser Freiheit ein.
Im Prinzip ist das Wort „Lernspiel“ sogar irreführend, weil es eine Trennung von Spielen und Lernen andeutet. Kinder lernen laut Aufenanger im Spiel aber immer etwas, selbst wenn sie nur dasitzen und mit Töpfen und Stöcken hantieren. Wichtig ist, dass Eltern ihren Kindern so viele Spielanregungen wie möglich geben - mit Stiften, Bauklötzen, Puppen oder mit Freunden an der frischen Luft.