Start in die Schule: Beim Ranzen aufs Gewicht achten
Potsdam (dpa/bb) - Schulranzen von Grundschülern sollten nach einer Empfehlung des Brandenburger Bildungsministeriums nicht schwerer als zehn bis zwölf Prozent des Körpergewicht des Kindes sein - wenn sie gepackt sind.
Bei einem Gewicht von 25 Kilo sollte der Ranzen samt Inhalt höchstens drei Kilo schwer sein, teilte das Ministerium auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im Potsdamer Landtag mit. Beim Kauf sollten die Eltern einen leichten Ranzen bevorzugen.
Die Frage nach dem richtigen Gewicht eines Schulranzens ist umstritten. Oliver Ludwig vom Sportwissenschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes kam 2014 in einem Forschungsprojekt zu dem Ergebnis, dass Kinder mit einem Ranzengewicht von bis zu einem Drittel ihres Körpergewichts auf ihrem Schulweg nicht nennenswert ermüden. „Das maximale Gewicht hängt aber davon ab, wie gut die Muskulatur des Schülers trainiert ist“, sagte Ludwig der dpa.
Die Kindeskommission des Bundestages dagegen hält Schulranzen, die höchstens 15 Prozent des Körpergewichts des Kindes schwer sind, für ideal. Nach ihren Angaben klagen 54 Prozent der Schüler über Rückenschmerzen, die sie auf zu schwere Ranzen zurückführen.
Laut Brandenburger Bildungsministerium führt neben zu schweren Schultaschen vor allem Bewegungsmangel zu Haltungsschäden bei Kindern. Regelmäßige Bewegung kräftige die Muskulatur, heißt es in der Antwort weiter. Eine gesunde Wirbelsäule toleriere die zeitweilige Belastung durch den Ranzen besser.