Strategie und Abenteuer: Neuheiten auf der Spielemesse

Essen (dpa/lnw) - Die Kleinen lassen Socken fliegen, die Großen spielen in der Karibik Pirat. Die Spielemesse „Spiel '14“ zeigt Hunderte neue Spiele. Einige sind preisgekrönt.

Foto: dpa

Zeit und Geduld müssen Spieler für ein Strategiespiel schon mitbringen. Dafür werden sie mit jeder Menge kniffliger Situationen belohnt. Der diesjährige Sieger des Deutschen Spielepreises „Russian Railroads“ ist so ein Spiel. Zwei Stunden zum Studieren der Anleitung braucht es schon, bevor die erste Eisenbahnstrecke und der Aufbau der Industrie im Zarenreich geplant werden können.

Aber das ist nichts Neues für Fans solcher Brettspiele „Made in Germany“, die sich auch im Ausland gut verkaufen. Schon die preisgekrönte Übertragung von Ken Follets Buchbestsellers „Die Säulen der Erde“ auf das Spielbrett hatte 2007 Einsteigern beim Erlernen der Spielanleitung alles abverlangt. Ob mittelalterlicher Kathedralenbau oder russische Wirtschaftsförderung, zwei oder drei Stunden kann so ein Spiel dauern.

Altersgerecht für die Kleinen geht es beim „Feuerdrachen“ zu. Die Spielanleitung ist denkbar einfach. Ein Vulkan explodiert und spuckt jede Menge Rubine aus. Die Steine fliegen nur so umher. Wer seinen Drachen gut um den Vulkan positioniert und etwas Würfelglück hat, sammelt die meisten Rubine ein und wird zum Schluss unbesiegbarer Drachenreiter. Das lustige Rubin-Sammeln, bei dem die ganze Familie antreten kann, ist zum Kinderspiel des Jahres gewählt worden.

Wer noch Jüngere beschäftigen will, lässt sie „Socken Pfeffern“ spielen. Ringelsocken müssen in die Waschmaschine geworfen werden. Die Blechdose als Ziel wird gleich mitgeliefert. Hier zählt der Wettkampfgedanke. Das gilt auch für „Lift It“, allerdings für etwas Größere. Mit einem Minikran am Kopf versuchen die Spieler auf Zeit Bauwerke zu konstruieren. Für Besucher der Spielemesse „Spiel '14“sehen die Spiele von Donnerstag bis Sonntag (16.-19. Oktober) in Essen zum Ausprobieren bereit.

Etwas Spezielles bietet das „Kingsport Festival“. Hier geht der Horror an den Start. Nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von H.P. Lovecraft versuchen böse Dämone das Übel in die Welt zu tragen. Die Spieler übernehmen die Rolle des Bösen. Für das riesige Spielbrett und allerlei Karten am Rand bedarf es schon eines großen Tisches.

Etwas übersichtlicher gestaltet ist Blackfleet. Hier gehen Piraten in der Karibik ihrem räuberischen Handwerk nach und müssen sich vor Kriegsschiffen hüten. Spieler geben sowohl Befehle auf Piraten- als auch auf Handelsschiffen. Am Ende muss noch die Tochter des Gouverneurs gerettet werden.

Ganz und gar für den Kopf sind kleine Strategiespiele. Gewichtheber Matthias Steiner übernahm die Vorstellung. Er zeigte seine Künste beim Verschiebespiel „Rush Hour“. Das ging locker über die Bühne. „Solitaire Chess“, ein Schach-ähnliches Spiel, ließ er unter dem Tresen. Der Olympiasieger war sich wohl nicht sicher, wie es ausgeht. „Ich kann nicht Schach spielen. Das hat mir keiner beigebracht“, sagte Steiner. Die Spielidee: auf 16 Feldern werden ein paar Schachfiguren aufgestellt. Der Spieler sucht sich eine Figur aus und muss die anderen so schnell wie möglich schlagen.

Fernsehkoch Steffen Henssler hatte es bei der Neuheitenshow deutlich einfacher. Er musste nur sein selbst entworfenes Kochspiel erklären.