Kippen, sehen, fühlen Angst vor Blüten? So erkennen Sie gefälschte Euro-Scheine
Berlin · Bares ist für viele immer noch Wahres. Doch wer mit Bargeld hantiert, sollte auch wissen, was einen echten Schein von einer Fälschung unterscheidet. Hier sind die wichtigsten Tipps.
Mehr als 72.000 falsche Euro-Scheine wurden im vergangenen Jahr nach Angaben der Bundesbank aus dem Verkehr gezogen. Auch wenn die Chance, selbst mit Falschgeld in Kontakt zu kommen, recht gering ist: Wer sich davor schützen möchte, selbst einmal Blüten entgegenzunehmen, sollte genau hinsehen.
Laut dem Bundesverband deutscher Banken (BdB) ist „kippen, sehen und fühlen“ der Schlüssel zur Erkennung von Falschgeld. Denn die modernen Euro-Noten weisen diverse Sicherheitsmerkmale auf, mit denen die Erkennung unkompliziert möglich sein soll.
Weil sich Fälscher häufig auf nur wenige Sicherheitsmerkmale konzentrierten und einige der Merkmale auch schwer zu fälschen seien, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher immer mehrere Details prüfen. Zum Beispiel diese:
- Smaragdzahl: Unten links im Eck auf der Vorderseite einer echten Euro-Note befindet sich die sogenannte Smaragdzahl. Je nach Blickwinkel verändert sie ihre Farbe von smaragdgrün nach tiefblau.
- Sichtfenster: Ab der 20-Euro-Note haben Geldscheine am rechten Rand ein Sichtfenster, das in das Hologramm eingearbeitet ist. Erkennen kann man es gut, wenn man den Schein gegen das Licht hält.
- Wasserzeichen und Sicherheitsstreifen: Apropos gegen das Licht halten - bei dieser Prüfung lassen sich auch gleich das Wasserzeichen, das sich am linken Rand des Scheins befindet, sowie der Sicherheitsstreifen erkennen, der die Note mittig vertikal durchzieht. Beides sei schwer zu fälschen, teilt der BdB mit.
- Haptische Rillen: An beiden Seiten eines jeden echten Geldscheins befinden sich feine Rillen. Wer darüber fährt, müsste die Ausprägungen fühlen können.
Wer anhand einer solchen Prüfung Zweifel an der Echtheit eines Geldscheins bekommt, könnte sicherheitshalber noch einen echten Geldschein zum Vergleich daneben legen. Unterscheiden sich die Noten in Farbe, Größe oder Oberfläche, sollten Sie den Schein besser nicht annehmen.
Bundesbank bietet Schulungen an
Mit einem Geldprüfstift lässt sich noch zuverlässiger sagen, ob eine Fälschung vorliegt oder nicht: Einfach mit diesem eine helle Stelle des Scheins markieren - verfärbt sich die Markierung nach kurzer Zeit hell und gelblich, kann man laut BdB davon ausgehen, dass der Schein echt ist. Bei einer dunklen Verfärbung liegt die Annahme von Falschgeld nahe.
Wer häufiger mit Bargeld hantiert oder sich einmal grundlegend zur Falschgeld-Erkennung schulen möchte, kann dafür auf die Angebote der Bundesbank zurückgreifen. Auf deren Website gibt es verschiedene Möglichkeiten für unterschiedliche Interessengruppen - online und kostenfrei.
Falschgeld angenommen? Polizei nimmt Blüten entgegen
Trotz aller Vorsicht einmal Falschgeld angenommen? Oder sind Sie sich zumindest unsicher über die Echtheit eines Scheins? Dann sollten Sie damit zur Polizei oder zur Bank gehen und die Blüten dort abgeben, rät der BdB. Wer stattdessen versucht, die Noten beim nächsten Einkauf weiterzugeben, macht sich strafbar.
Einen Anspruch auf Ersatz haben Betroffene nach der Abgabe allerdings nicht. Das Geld wird eingezogen und nicht ersetzt. Übrigens: Auch bei der Bargeldeinzahlung bei der Bank prüft der Automat die Noten auf ihre Echtheit. Fälschungen werden automatisch aus dem Verkehr gezogen, eine Gutschrift auf dem Konto erfolgt nicht.
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