Anlegen im Zinstief - Welche Sparformen sich eignen
Stuttgart (dpa/tmn) - Die Zinsen sind niedrig, die Unsicherheit groß: Sparer haben es derzeit schwer, die passende Anlage zu finden. Dennoch ist es möglich, eine Rendite zu erwirtschaften, die über der Inflationsrate liegt.
Dazu müssen Anleger ihr Geld nur richtig verteilen.
Euro-Schuldenkrise, niedrige Zinsen und hohe Teuerungsrate - die Zeiten für Anleger sind schwierig. Wer sein Geld sicher anlegen, aber zugleich eine Geldentwertung vermeiden will, muss sein Vermögen verteilen. „Man sollte in mehrere Anlageklassen investieren“, rät Petra Locher von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Das sei ein wirksamer Schutz vor hohen Verlusten. Doch welche Anlage eignet sich? Ein Überblick:
Tagesgeld: „Tagesgeldkonten eignen sich gut dazu, um seine liquiden Mittel zu parken“, sagt Locher. Denn hierbei könnten Kunden jederzeit über das Guthaben verfügen. Vor allem Direktbanken böten oft gute Zinssätze, die über der Inflationsrate liegen. Kunden sollten darauf achten, dass die Kontoeröffnung nicht an Bedingungen geknüpft und das Vermögen durch die Einlagensicherung geschützt ist.
Festgeld/Sparbriefe: Wer sein Geld länger entbehren kann, sollte einen Teil davon in Festgelder oder Sparbriefe investieren. „Hier gibt es viel höhere Zinsen als für Tagesgeld“, sagt Locher. Der Vorteil: Sollten die Zinsen weiter fallen, bekämen Kunden über die Laufzeit den vereinbarten Zins. Allzu lange sollte das Geld aber nicht angelegt werden. „Ein bis drei Jahre reichen aus.“ Denn für längere Laufzeiten erhalten sie kaum bessere Zinsen.
Aktien/Fonds: Aktien oder Aktienfonds bieten höhere Renditen, bergen aber auch ein höheres Risiko. „Es muss schon eine gewisse Risikobereitschaft vorhanden sein“, sagt Locher. Denn mit schwankenden Kursen müssten Anleger leben können. Dennoch: Wer langfristig orientiert sei, sollten einen Teil seines Geldes in einen breit streuenden Aktienfonds investieren. Denn auf lange Sicht ließen sich an den internationalen Aktienmärkten höhere Renditen erzielen als mit anderen seriösen Geldanlagen.
Edelmetalle: In Krisenzeiten setzen viele Anleger immer wieder auf Edelmetalle wie Gold. „Die Rendite bei Gold wird aber nur über den Preis erwirtschaftet“, gibt Locher zu bedenken. Das heißt: Steigt der Preis, macht der Anleger Gewinn. Fällt der Preis, macht er Verlust. Allerdings spreche grundsätzlich nichts dagegen, einen Teil von einem größeren Vermögen in Gold zu stecken.
Immobilien: Niedrige Zinsen sind gut für Immobilienkäufer. „Bei einer selbst genutzten Immobilie kommt es aber selten auf die Rendite an“, erklärt Locher. Daher sollte eine entsprechende Investition auch eher von der Lebensplanung abhängig gemacht werden als von der Aussicht auf Gewinne. Wer kein eigenes Haus kaufen will, könne einen Teil seines Geldes in offene Immobilienfonds stecken. „Allerdings gibt es auch da ein Wertschwankungsrisiko.“
Anleihen: Bei Anleihen sollten Anleger auf die Bewertung achten. „Man sollte nur Anleihen von Schuldnern mit höchster Bewertung kaufen“, empfiehlt Locher. Bei Bundesanleihen ist dies zwar der Fall, allerdings ist die Rendite niedrig. Für Kleinanleger seien daher Rentenfonds eine Alternative, denn diese investieren in viele verschiedene Papiere und streuten daher das Risiko.