Auskommen mit dem Einkommen: Spartipps für den Ruhestand

Berlin (dpa/tmn) - Das Budget vieler Rentner fällt schmal aus. Gründe dafür gibt es genug. „In den letzten Jahren sind größere Rentenerhöhungen ausgeblieben, gleichzeitig aber die Lebenshaltungs- und Gesundheitskosten gestiegen“, sagt Birgit Höltgen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfahlen.

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Idealerweise sorgen Verbraucher daher rechtzeitig für das Alter vor, empfiehlt Höltgen. Das ist allerdings nicht immer möglich: „Manchmal reicht das Einkommen auch schon vor dem Renteneintritt kaum aus, um Rücklagen zu bilden“, sagt Diplom-Haushaltswissenschaftlerin Birgit Bürkin. Doch auch für solche Situationen gibt es Tricks und Hilfsangebote. Ein Überblick:

Budgetberatung nutzen: Am Anfang einer Budgetberatung steht der Kassensturz: Wo stehe ich finanziell, und wie wird es im Rentenalter sein? „Natürlich ist es der Königsweg, sich rechtzeitig Gedanken zu machen - idealerweise schon mit Mitte Fünfzig, wenn man noch etwas an der finanziellen Situation ändern kann“, sagt Bürkin.

Die Rente aufbessern: Wenn es die gesundheitliche Verfassung erlaubt, können Ältere ihre Rente mit Jobs aufstocken. Das Zusatzeinkommen müssen sie jedoch versteuern. „Vor Erreichen der Regelaltersgrenze dürfen Rentner höchstens 450 Euro zusätzlich einnehmen, ohne dass die Rente gemindert wird“, sagt Dirk von der Heide, Pressesprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund. Wer bereits die Altersgrenze für den Renteneintritt erreicht hat, darf unbegrenzt hinzuverdienen.

Grundsicherung beantragen: „Rentner, deren Rente niedriger als 798 Euro ist, werden im Rentenbescheid auf die Möglichkeit hingewiesen, ergänzend zur Rente Grundsicherung zu beantragen“, sagt Dirk von der Heide. Voraussetzung dafür ist, dass Rente, Einnahmen aus einem Job und Vermögen nicht ausreichen, um den eigenen Bedarf zu bestreiten.

Den Lebensstandard ans Budget anpassen: „Manche verfügen zwar über ein gewisses Einkommen, verstehen aber nicht, warum ihr Konto immer so schnell leer ist“, sagt Bürkin. Budgetberater analysieren die Einnahmen und Ausgaben und helfen beim Sparen.

Den Wohnort wechseln: Die Miete ist für viele Rentner der größte Kostenfaktor. Ein Umzug kann daher die richtige Lösung sein. „Zusätzliche Kosten für einen Umzug kann für Förderberechtigte das Sozialamt übernehmen, zum Beispiel in Form eines Darlehens für die Mietkaution“, sagt Bürkin.

Energiekosten sparen: Neben der Miete sind Energiekosten ein großer Posten. „Hier können Verbraucher unter Umständen 150 Euro und mehr im Jahr einsparen, wenn sie den Anbieter wechseln“, sagt Juristin Höltgen. Und auch durch das simple Abschalten von Geräten im Stand-by-Modus können den Angaben nach bis zu 80 Euro im Jahr herausspringen.

Versicherungen überprüfen: Nicht jede Police, die im Arbeitsleben nötig war, ist im Alter noch sinnvoll. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfale können Ruheständler in der Regel beispielsweise auf Berufs- und Erwerbsunfähigkeits- sowie die Unfallversicherung verzichten.

Sonderangebote im Auge behalten: Gerade Ältere mit schmalem Budget sollten beim Einkaufen Sonderangebote in ihre Wochenplanung einbeziehen. „Wichtig ist immer, einen Plan zu haben“, rät Bürkin. Sozialhilfe-Empfänger haben auch Zugang zu Tafeln oder Sozialkaufhäusern, um dort günstige Nahrung, Kleidung und Möbel zu bekommen.

Rabatte nutzen: Bei vielen Freizeitangeboten wie Kino, Theater, Museen oder Schwimmbädern profitieren Senioren von Ermäßigungen. Und im öffentlichen Nahverkehr gibt es für Senioren häufig spezielle Monatskarten oder günstigere Tickets.

Das Leben weiter genießen: Selbst wer sparsam lebt, sollte sich gelegentlich etwas gönnen, rät Bürkin: „Ein leckeres Essen, einen Ausflug oder ein schönes Kleidungsstück - was einem eben wichtig ist.“