Crowdinvesting ist riskant - Hinweise fehlen häufig
Düsseldorf (dpa/tmn) - Egal ob Start-Ups oder Energieprojekte - Firmen sammeln häufig Kapital im Internet von vielen Kleinanlegern ein. Doch Crowdinvesting birgt auch Risiken. Anleger können das aber nicht immer sofort erkennen.
Das Prinzip ist einfach: Viele Geldgeber finanzieren mit kleinen Summen gemeinsam ein Projekt. Im Gegenzug bekommen sie dafür einen Teil der möglichen Gewinne. Crowdinvesting nennt sich das Modell, für das spezielle Internetplattformen nach Angaben der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen verstärkt Kunden akquirieren. Der Haken: Scheitert das Projekt, droht im schlimmsten Fall der Totalverlust. Auf dieses Risiko werden Anleger aber oft nicht hingewiesen.
Eine Stichprobe der Verbraucherschützer ergab: Bei zwei von fünf geprüften Crowdinvesting-Plattformen fehlte der Risiko-Hinweis völlig. Zwei weitere Anbieter wiesen lediglich in allgemeinen Frage-und-Antwort-Listen, in der zum Download zur Verfügung stehenden Beitrittserklärung oder in den Geschäftsbedingungen auf die Verlust-Gefahr hin. Ein Positivbeispiel war die fünfte Plattform im Test. Hier fand sich ein allgemeiner Risikohinweis auf jeder Seite des Internetauftritts in der Fußzeile.
Anleger sollten sich gut informieren, bevor sie ihr Geld per Crowdinvesting anlegen. Wichtig zu bedenken: Bei dieser Anlageform gehen Verbraucher in der Regel eine unternehmerische Beteiligung ein - mit allen Chancen und Risiken. Deshalb sollte nur ein Teil des Vermögens investiert werden, damit ein möglicher Totalverlust verkraftet werden kann. Unter Umständen dauert es mehrere Jahre, bis ein Ausstieg möglich ist. Vor Laufzeitende können Geldgeber meist nicht über ihr Geld verfügen. Wer Geld gibt, sollte das Projekt außerdem verstehen und Berechnungen nachvollziehen können, raten die Verbraucherschützer.