Kurs- und Gedenkmünzen haben Sammlerwert Sollte man DDR-Münzen sammeln?

Viele Sammler hatten bisher wenig Interesse an den Münzen der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Das scheint sich langsam zu ändern, denn die Münzen gewinnen immer mehr an Popularität. Aber warum sind die DDR-Münzen für Sammler attraktiv und welche Münzen sind besonders wertvoll? Dieser Artikel hat die Antworten.

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Münzen aus der DDR

Die Münzen der Deutschen Demokratischen Republik wurden ausschließlich von einer einzigen Münzprägeanstalt in der DDR gefertigt. Geprägt wurde von 1966 bis 1990 in den Münzwerten fünf Mark, zehn Mark und 20 Mark. Insgesamt wurden 122 verschiedene Motive auf DDR Münzen geprägt. Allein das kleine Zeitfenster der Münzprägungen von nur 24 Jahren ist eine Besonderheit.

Die Zentralbank der DDR ließ Münzen aus den unterschiedlichsten Materialien fertigen. Die Umlaufmünzen wurden fast alle aus Aluminium geprägt und sind deswegen bei den meisten Sammlern nicht sonderlich begehrt. Allerdings gibt es ein paar Ausnahmen, denn manche Münzen wurden nur in kleiner Auflage geprägt. Der Sammlerpreis ist dementsprechend hoch, liegt aber dennoch im Rahmen. Das macht die Kursmünzen der DDR, die in geringer Auflage gefertigt wurden, perfekt für Anfänger des Münzsammelns.

Außerdem wurden Münzen mit einer Legierung aus Kupfer und Nickel geprägt sowie Neusilber-Münzen und Münzen aus echtem Silber. Während der gesamten 24 Jahre, in denen die Münzprägeanstalt der DDR in Betrieb war, prägte diese lediglich zwei Goldmünzen.

DDR-Gedenkmünzen – Ein kostbares Sammlerstück

Für gewöhnlich bestanden die Gedenkmünzen, die in der DDR geprägt wurden, aus einer Silberlegierung. Gedenkmünzen wurden zu unterschiedlichen Anlässen mit verschiedenen Motiven geprägt, zum Beispiel zum 85. Geburtstag von Ernst Thälmann. Ein anderer Anlass war der 150. Todestag von Georg Wilhelm Friedrich Schlegel. Die letzte jemals geprägte DDR-Gedenkmünze wurde 1990 anlässlich der Öffnung des Brandenburger Tors gefertigt. Es handelt sich um eine 20 Mark Münze, die als einzige Gedenkmünze in 999,5er Silber geprägt wurde.

Die Gedenkmünzen der DDR wurden in vergleichsweise geringer Stückzahl gefertigt und innerhalb der DDR nur in Auktionshäusern gehandelt. Außerdem gehören die silbernen Gedenkmünzen zu den schönsten Sammlermünzen in ganz Deutschland. Nicht zuletzt, weil sie viele Bereiche der deutschen Geschichte aufgreifen und auf sich verewigen.

Etwas ganz Besonderes ist die fünf Mark Münze aus dem Jahr 1969. Die Gedenkmünze trägt den Titel „20 Jahre Deutsche Demokratische Republik“ und ist die auflagenstärkste Münze der DDR. Mit um die 50 Millionen gefertigten Exemplaren übersteigt die Auflage die Einwohnerzahl der DDR um ein Vielfaches. Neben der hohen Auflage ist auch die bronzefarbene Legierung aus Nickel und Kupfer besonders.

Goldene Gedenkmünzen der Deutschen Demokratischen Republik

Die Prägung von Goldmünzen in der DDR beschränkte sich auf genau zwei Gedenkmünzen. Eine davon ist die zehn Mark Goldmünze, anlässlich des 40. Jahrestags der Befreiung des Faschismus. Sie wurde in einer Auflage von 266 Stück aus 900er Gold geprägt und war als Ehrengeschenk für ausländische Staatsgäste gedacht. Die Goldprägung sowie die geringe Stückzahl machen diese DDR-Münzen sehr wertvoll.

Die zweite goldene Gedenkmünze ist die seltenste und dürfte wohl auch die wertvollste DDR-Münze sein. Sie ist ein 1969 geprägtes Unikat, das Walter Ulbricht zu seinem 75. Geburtstag geschenkt wurde. Es handelt sich um eine 20 Mark Münze anlässlich des 150. Jahrestags von Karl Marx. Heute wird die Münze im Deutschen Historischen Museum in Berlin ausgestellt.

Haben DDR-Umlaufmünzen einen Wert?

Während der Sammlerwert der DDR-Gedenkmünzen nicht zu bestreiten ist, haben die meisten Kursmünzen der DDR keinen hohen Wert. Sie wurden meist aus Aluminium geprägt, so dass selbst der Materialwert eher gering ist. Allerdings gibt es ein paar Ausnahmen, zum Beispiel die 20 Pfennig Münze aus der Serie von 1956-1990. Sie wurde aus Messing geprägt und war eine Innovation, da dieser Münzwert seit dem Kaiserreich nicht mehr gefertigt worden war. Zudem sind die Jahrgänge 1969 und 1971 ohne das Zeichen der Prägestätte.

DDR-Münzen, egal ob Gedenkmünzen oder Umlaufmünzen, sollten von Sammlern also nicht abgetan werden. Ganz im Gegenteil, einige der Münzen haben einen hohen Sammlerwert und zeigen zudem wunderschöne Motive der deutschen Geschichte.

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