Energieversorger liefert nicht: Verträge kündigen
Stuttgart (dpa/tmn) - Der Fall Teldafax wirft die Frage auf: Was passiert, wenn der Energieversorger nicht mehr liefert? Experten raten Verbrauchern, dann möglichst schnell die Verträge zu kündigen und im Voraus bezahlte Beiträge zurückzufordern.
In der Regel hätten Kunden bei einem Lieferausfall ein Sonderkündigungsrecht, sagt Christian Michaelis von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Dabei blieben ihnen etwa zwei Wochen Zeit, den Vertrag zu beenden.
Teldafax war in eine finanzielle Schieflage geraten. Viele Netzgesellschaften hatten das Unternehmen von ihren jeweiligen Netzgebieten ausgeschlossen. Teldafax kann daher seine Strom- und Gaskunden Kunden in den betroffenen Regionen nicht mehr beliefern.
Betroffene sollten ihre Kündigung mit der Post an den Versorger schicken. „Am besten ist es, ein Einschreiben mit Rückschein zu verschicken“, sagt Verbraucherschützer Michaelis. Dann könne der Kunde seine Kündigung im Zweifelsfall auch beweisen. „Normalerweise bekommt man von dem Unternehmen auch eine Bestätigung.“ Im Fall von Teldafax könne es aber passieren, dass diese Bestätigung ausbleibe.
Kunden, die ihre Strom- oder Gasrechnung schon im Voraus bezahlt haben, sollten zudem den Betrag für die restliche Laufzeit schriftlich zurückfordern, rät Michaelis. Auch eine Kaution, die dem Versorgungsunternehmen bei Vertragsabschluss gezahlt worden sei, sollte zurückgefordert werden. Monatliche Abschlagszahlungen sollten eingestellt, Einzugsermächtigungen widerrufen werden.
Grundsätzlich müssen Verbraucher nicht fürchten, dass sie im Dunkeln sitzen bleiben: „In der Regel übernimmt dann der örtliche Grundversorger die Belieferung mit Strom und Gas“, sagt Michaelis. Die Kunden würden über diesen Wechsel schriftlich informiert. „Der Grundversorger schreibt die neuen Kunden an.“ Diese sollten sich ihren Zählerstand notieren, wenn sie eine solche Benachrichtigung erhalten haben, rät Michaelis. Denn die Abrechnung könne dann genau erfolgen und nicht auf Grundlage von Verbrauchsschätzungen.