Fühlen, sehen, kippen - Wie Verbraucher Falschgeld erkennen
Berlin (dpa/tmn) - Die Europäische Zentralbank plant neue Banknoten. Die Scheine sollen sicherer werden. Falschgeld lässt sich aber auch schon jetzt in vielen Fällen erkennen. Die Formel dafür heißt: fühlen, sehen, kippen.
Falschgeld fühlt sich zu glatt an. Zweifeln Verbraucher an der Echtheit einer Banknote, sollten sie mit dem Zeigefinger über den Schriftzug mit den fünf Abkürzungen für Europäische Zentralbank fahren, rät Julia Topar vom Bankenverband. Die Kürzel „BCE ECB EZB EKT EKP“ oben auf der Vorderseite sind ganz leicht erhaben, wurden also von hinten in das Papier gestanzt.
Etwas hervorgehoben ist auch das Trapez, das nur wenige Millimeter links unter dem Schriftzug liegt. Außerdem ist die Qualität des Papiers eine besondere. Fühlt es sich komisch an, etwa dünner oder nicht so fest, kann das ein Zeichen für eine Blüte sein. Das spürten nicht nur Experten, sagt Topar. „Wir haben ja jeden Tag Geld in der Hand.“
Zum Fühlen kommt das Sehen: In jeden Schein seien mehrere sichtbare Merkmale eingearbeitet, sagt Topar. So wird beispielsweise die Wertzahl - auf der Vorderseite oben links - erst im Gegenlicht vollständig sichtbar. Flach auf dem Tisch liegend sind nur ein paar gebogene Balken zu erkennen. Darunter sind Wasserzeichen eingearbeitet, die man auch fast nur im Gegenlicht sieht. Dabei handelt es sich immer um ein Bauwerk und die Wertzahl.
Wer noch immer zweifelt, sollte den Schein kippen. Auf der Vorderseite muss dann das Hologramm, der glänzende Streifen rechts, in verschiedenen Farben schimmern. Es sieht aus, als wanderten die Farben hoch und runter.
Zeigen die Tests, dass der Schein eine Blüte ist, muss er zur Polizei. Die Hausbank kann helfen, die letzten Zweifel aus dem Weg zu räumen. Den verlorenen Wert erstattet allerdings niemand. Wer Falschgeld erkenne, aber nicht anzeige, müsse mit einer Geldstrafe bis zu 100 000 Euro rechnen, warnt Topar.
Fälscher drucken am häufigsten 20- und 50-Euroscheine nach, sagt Topar. „Aber grundsätzlich sind Euroscheine schwer zu fälschen.“ Die Europäische Zentralbank (EZB) will Banknoten trotzdem noch sicherer machen: Vom kommenden Jahr an sollen angeblich schrittweise neue Noten mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen in Umlauf kommen.