Ratgeber Haus als Altersvorsorge: Deshalb lohnt sich die Immobilie für den Ruhestand

Die gesetzliche Rente wird als Absicherung für den Ruhestand wohl nur in den wenigsten Fällen ausreichen. Deshalb ist es wichtig, möglichst frühzeitig zusätzlich für die Rente vorzusorgen.

Ein Eigenheim kann eine sinnvolle Investition sein, um für das Alter vorzusorgen.

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Dazu gibt es viele Möglichkeiten, wie beispielsweise die Riester-Rente, eine private Versicherung oder die Immobilie. In der Tat ist das Eigenheim sogar die beliebteste Form der Altersvorsorge. 80 Prozent der Deutschen finden, dass Immobilien ideale Anlageformen für das Alter sind, denn sie sind meist nicht nur wertstabil, sondern auch vielseitig. Denn mit einem Eigenheim oder eigenen Wohnung lässt sich viel mehr anstellen, als nur darin zu wohnen.

Versorgung im Alter unsicher

Es wird nicht einfach mit der späteren gesetzlichen Rente allein klar zu kommen. Wer sich allein darauf verlässt, kann im Ruhestand möglicherweise schwer enttäuscht werden, obwohl Angestellte ihr gesamtes Arbeitsleben lang in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen. Das gesetzliche Rentenniveau liegt aktuell unter 48 Prozent. Es zeigt die Relation zwischen der Rente und dem durchschnittlichen Einkommen bei 45 Jahren Einzahlung in die Rentenkasse.

Das wird allerdings nicht reichen, um den aktuellen Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Im Schnitt sind hier rund 80 Prozent des letzten Nettogehalts nötig. Deshalb ist es wichtig, dass eine geeignete private Vorsorge schon in jungen Jahren stattfindet und regelmäßig eingezahlt wird. Das Eigenheim in Form eines Hauses oder einer Eigentumswohnung ist nur eine Möglichkeit.

Diese Faktoren spielen bei der Immobilie eine Rolle

Damit sich das Eigenheim als Anlage fürs Alter lohnt, gilt es hier einige Dinge zu beachten. Unter anderem hängt der Wert der Immobilie von ihrer Lage ab. Es lässt sich zwar nicht unbedingt absehen, wie sich eine Gegen in Zukunft entwickeln wird, jedoch kann die Lage in der Nähe eines Ballungsgebiets kein Nachteil sein. Hier herrscht meist eine gute Infrastruktur und es gibt genügend Arbeitsplätze. All diese Faktoren können Einfluss auf die Wertentwicklung nehmen.

Auch die Art des Hauses spielt eine Rolle. Je größer und hochwertiger die Immobilie, desto teurer ist sie zwar im Bau, allerdings ist die spätere Wertsteigerung ebenfalls umso größer. Eine riesige Hausvielfalt und viele Individualisierungsoptionen bietet das Fertighaus. Der Bau geht schnell und Bauherren können von der aktuellen Niedrigzinsphase profitieren.

Solche Häuser lassen sich in der Regel später gewinnbringend verkaufen. Zumindest aber wird der Wert wahrscheinlich erhalten bleiben.

Private Nutzung der Immobilie

Eine Möglichkeit, um mit den eigenen vier Wänden für den Ruhestand vorzusorgen, ist es, darin zu wohnen. Das hat unter anderem den Vorteil, dass die Bewohner keine Miete zahlen müssen und deutlich weniger laufende Kosten zu tragen haben, als wenn sie in einer Mietwohnung leben würden. Das ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn das Haus bereits abbezahlt ist und keine Hypotheken darauf laufen. Außerdem können Senioren, die in ihren Immobilien leben keine zusätzlichen Gelder erwarten und profitieren nicht von der möglichen Gewinnsteigerung des Hauses oder der Wohnung.

Verkauf des Eigentums

Ganz anders sieht es mit dem Verkauf der Immobilie aus. Sind beispielsweise die Kinder ausgezogen und möglicherweise noch ein Partner verstorben, kann das Haus für eine Person allein viel zu groß sein. Nun kann sich ebenfalls ein Verkauf des Hauses lohnen. Von dem Erlös können sich die Hausverkäufer einen kleineren Wohnsitz für ihren Ruhestand leisten und von dem restlichen Geld ihren Lebensabend genießen. Der Nachteil dabei ist, dass sie erneut Miete zahlen oder Geld für den Kauf der kleineren Immobilie aufwenden müssen.

Rente durch Vermietung aufstocken

Deutlich rentabler ist die dritte Möglichkeit. Wer sein Eigentum vermietet kann sich über regelmäßige zusätzliche Einkünfte im Monat freuen. Je nach Lage der Wohnung des Hauses oder der Wohnung können das unter Umständen dreistellige Beträge sein, die monatlich eingehen. Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass diese Einnahmen ab einem gewissen Betrag pro Jahr versteuert werden müssen. Am Ende muss eben die Mietrendite stimmen, damit die Vermietung der Immobilie vielleicht sogar abzüglich aller Steuern noch Gewinn abwirft.

Riester-Rente und Eigenheim in Kombination

Eine Immobilie lässt sich jedoch noch anders für die private Altersvorsorgen einsetzen. Sie kann nämlich mit der sogenannten Riester-Rente kombiniert werden. Die Riester-Rente selbst ist eine staatlich geförderte Form der Altersvorsorge. Sie bietet steuerliche Vorteile und jährliche Zuschüsse von bis zu 175 Euro, bei Kindern sogar noch mehr.

Beim Wohn-Riestern wird das Eigenheim mit der staatlichen Förderung kombiniert. Dabei wird das Darlehen für die Immobilie wie ein Riester-Vertrag behandelt. Auf die monatlichen Raten werden am Ende des Jahres Fördergelder zugeschossen, die von der Höhe der Rate abhängig sind. Prinzipiell kann jeder Hauskredit auf einen Wohn-Riester-Vertrag umgeschrieben werden, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind.

Die Immobilie muss sich in der EU befinden, es muss sich um den Hauptwohnsitz handeln und der Kreditnehmer muss Haupt- oder Miteigentümer sein.

Anlagen fürs Alter möglichst breit fächern

Trotz Haus und Wohn-Riestern sollte beim Thema Altersvorsorge jedoch nicht alles auf eine Karte gesetzt werden. Es gibt noch viele weitere Modelle, um privat für den Ruhestand vorzusorgen, wie etwa Betriebsrenten, die Rürup-Rente oder private Versicherungen. Um möglichst viele hohe Erträge zu haben, sollten die Investitionen gestreut werden.