Finanzen Junge Menschen und Finanzen: Heute schon an später denken
Der richtige Umgang mit Geld und finanzielle Angelegenheiten gehören nicht zu den beliebtesten Themen junger Menschen. Doch irgendwann müssen die erwachsen gewordenen Kinder die Sache selbst in die Hand nehmen. Das ist oft gar nicht so einfach – doch mit den folgenden Tipps können junge Erwachsene in wenigen Schritten eine sichere finanzielle Struktur aufbauen.
1. Absicherung
Den meisten jungen Menschen steht nur relativ wenig Kapital zur Verfügung. In der Ausbildung, im Studium oder in den ersten Berufsjahren ist das Einkommen schließlich meist noch nicht so hoch. Aus diesem Grund ist die finanzielle Absicherung der erste wichtige Schritt. Essenziell ist eine private Haftpflichtversicherung. Für Paare und Familien ist aber auch eine Risikolebensversicherung wichtig – insbesondere, wenn einer der Partner Alleinverdiener ist. Sie springt im Todesfall ein und kompensiert dadurch entstehende finanzielle Ausfälle. Der Abschluss lohnt sich vor allem in jungen Jahren, da die Beitragshöhe mit dem Lebensalter des Versicherten steigt. Was die Höhe der Versicherungssumme sowie die Vertragslaufzeit angeht, spielen individuelle Faktoren wie der Familienstand eine große Rolle, weshalb sich ein Vergleich von Risikolebensversicherungen lohnt. Die dritte wichtige Absicherung ist die Unfallversicherung, die bei Unfällen zu Hause, auf der Arbeit oder im Urlaub greift.
2. Verfügbarkeit
Die Verfügbarkeit von finanziellen Mitteln ist der zweite entscheidende Aspekt. Daher sollte man zusätzlich zum Girokonto ein klassisches Sparbuch oder Tagesgeldkonto führen. Es wirft zwar kaum bis keine Zinsen ab, dafür kann man jederzeit auf das Gesparte zugreifen – etwa für eine Autoreparatur, einen Urlaub oder einen Umzug.
Zudem kann man zu einer der vielen Onlinebanken wechseln. Zwar haben diese keine Filialen vor Ort, sie verzichten aber häufig auf teure Kontoführungsgebühren. Dennoch kann man in vielen Fällen Geld am örtlichen Automaten abheben, was je nach Bank allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden sein kann. Da viele Jüngere geübt im Umgang mit dem Internet sind, sollte ein Wechsel der Bank leichtfallen.
3. Geldanlage
Erst wenn die Absicherung und die Verfügbarkeit sichergestellt sind, kann man an die Anlage des Geldes denken. Dabei gilt der Grundsatz: Je höher die versprochenen Zinsen, desto höher das Risiko. Banken empfehlen häufig sogenannte ETF-Sparpläne. Dabei wird monatlich ein fester Betrag vom Girokonto für den Kauf eines bestimmten Indexfonds verwendet. Dieser bildet einen Aktienindex ab, bringt aber erheblich geringere Risiken mit sich als eine einzelne Aktie. Bereits ab 25 Euro pro Monat ist ein solcher Sparplan möglich. Wem das zu viel Aufwand und Risiko ist, der kann auch über den Abschluss eines Bausparvertrages bei der örtlichen Bank nachdenken. Die angesparte Summe kann man später für den Hausbau oder eine andere Investition nutzen.
Am Wichtigsten ist, dass sich junge Menschen überhaupt mit finanziellen Angelegenheiten beschäftigen. Neben den einschlägigen Ratgeberportalen eignen sich auch Podcasts oder YouTube-Kanäle, auf denen über dieses Thema gesprochen wird, dazu, erste Informationen einzuholen. Dort werden die wichtigsten Schritte einfach und oft unterhaltsam erklärt.