Tagesgeld Zinsvergleich: Hohe Rendite bei Depotübertrag - 3,5 Prozent sind möglich

Bis zu 3,5 Prozent Tagesgeldzinsen zahlen Banken, wenn Anleger neben Spargeld auch ihre Fonds und Aktien mitbringen. Dass kann sich lohnen.

Düsseldorf. Wer wegen der guten Börsenlage vorhat, in Aktien oder Fonds zu investieren, der kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits ein gebührenfreies Depot bei einer Bank mit großem Wertpapierangebot eröffnen und andererseits hohe Zinsen aufs Tagesgeld kassieren.

Möglich macht dies zum Beispiel der Onlinebroker Cortal Consors. Die Nürnberger Direktbank zahlt für die Neueröffnung eines Wertpapierdepots und den anschließenden Übertrag von Aktien, Fondsanteilen oder Zertifikaten zwölf Monate lang bis zu 3,5 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld. Das ist aktuell der höchste Wert für ein bundesweites Tagesgeldkonto. Bei einem Anlagebetrag von 20.000 Euro erzielen Anleger binnen Jahresfrist immerhin einen Gewinn von 700 Euro. Für höhere Beträge gilt der Topzins allerdings nicht. Ab 20.001 Euro zahlt die Bank nur noch 1,0 Prozent.

Um den Topzins zu erhalten, muss man Papiere im Wert von mindestens 6.000 Euro zu Cortal Consors übertragen, die Anteilscheine ein Jahr lang im Depot halten und zugleich sein Depot bei der bisherigen Bank schließen. Ohne vollständigen Depotübertrag gewährt die Direktbank nur 2,5 Prozent Zinsen. Vorteil: Die Zinsen aufs Tagesgeld werden vierteljährlich gutgeschrieben, der entstehende Zinseszinseffekt puscht die Rendite. Kosten entstehen Anlegern keine, denn sowohl der Wertpapierübertrag, die Depotführung als auch das Tagesgeldkonto sind gebührenfrei. Sparer können aus über 10.000 Fonds wählen, rund 1.200 davon erfordern keine Ausgabegebühr.

Auch die Münchner DAB Bank versüßt den Depotübertrag mit hohen Zinsen aufs Tagesgeld. Bei Depoteröffnung und Übertrag von Wertpapieren aus einem anderen Depot schreibt die Bank sechs Monate lang 3,0 Prozent Zinsen gut. Sparer profitieren bereits ab einem Wert der übertragenen Papiere in Höhe von 5.000 Euro. Weitere 0,5 Prozent Guthabenzins spendiert die Bank, wenn das Depot beim bisherigen Kreditinstitut geschlossen wird und die Wertpapiere vollständig zur DAB Bank übertragen werden. Vorteil: Der Topzins für Tagesgeld gilt bis zu einem Anlagebetrag von 75.000 Euro, allerdings darf der Depotbestand ein halbes Jahr lang die geforderten 5.000 Euro nicht unterschreiten. Tipp: Die Verzinsung wird auch gewährt, wenn man Papiere für weniger als 5.000 Euro überträgt, den Fehlbetrag aber durch Kauf neuer Papiere ausgleicht.

Häufig sind überdurchschnittliche Zinsen aufs Tagesgeld mit Auflagen wie dem Depotübertrag verbunden. Ohne Nebenbedingungen sind die Zinsen zwar niedriger, dafür bleiben Sparer aber flexibel und brauchen ihrer bisherigen Bank nicht den Rücken zu kehren. Topzinsen von 2,0 Prozent (1,85 Prozent ab 15.02.) für Tagesgeld offeriert zum Beispiel die niederländische Rabo Direct. Positiv: Den Zinssatz erhalten auch Bestandskunden, die Verzinsung gilt vom ersten Euro bis zu einer Höhe von 500.000 Euro. Ebenfalls 2,0 Prozent schreibt die Bausparkasse Wüstenrot gut. Die Vergütung erhalten aber nur Neukunden, und das auch nur bis zu einer Einlagenhöhe von 10.000 Euro. Darüber hinaus gehende Beträge verzinsen sich lediglich mit 0,75 Prozent.

Sehr gute 1,9 Prozent (1,75 Prozent ab 07.02.) ohne Wenn und Aber aufs Tagesgeld zahlt Moneyou, die Direktbank des niederländischen Finanzkonzerns ABN Amro. Der Zinssatz gilt von null bis zu einer Million Euro — und das für Neu- wie für Bestandskunden. Ein attraktives Neukundenangebot machen derzeit auch die Autobanken Audi- und Volkswagenbank direkt. Beide Institute gewähren bis 1. April für neu eröffnete Tagesgeldkonten 1,8 Prozent Zinsen. Die Vergütung ist allerdings auf 50.000 Euro begrenzt, höhere Summen werden mit 1,1 Prozent verzinst.