Zinsschwankungen sind normal
Stuttgart (dpa/tmn) - Der eine Experte sagt dies, der andere das. Was also tun bei steigenden oder fallenden Zinsen? Die Antwort ist einfach: Erst einmal die Ruhe bewahren.
Gerade bei Finanzprognosen gilt: Viele Experten und noch mehr Meinungen. Während die einen Fachleute davon ausgehen, dass die Zinsen steigen, setzen die anderen auf fallende Werte. „Verbraucher sollten bei solchen Meinungen aber grundsätzlich immer skeptisch bleiben“, sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Nicht hinter jedem Anstieg oder Fall steht gleich eine echte Trendwende.“
„Die Prognosen der Experten sind häufig von Interessen geleitet“, erklärt Nauhauser. Ein Beispiel: „Wenn Banker voraussagen, dass jetzt die Zinswende kommt, wollen sie Kunden auch dazu anregen, schnell noch ein Baudarlehen aufzunehmen.“ Allerdings seien kurzfristige Schwankungen bei den Zinsen normal. „Die Mär von der Zinswende hören wir schon seit vielen Jahren. Ob sie jetzt tatsächlich kommt, ist weiterhin ungewiss.“
Ein wichtiger Rat: „Machen Sie die Entscheidung über einen Kredit nur von Ihrem Bedarf abhängig“, sagt Nauhauser. Denn allein das sei entscheidend. „Wenn Sie den Kredit derzeit noch nicht brauchen, sollten Sie sich auch nicht überreden lassen, einen aufzunehmen.“ Auch sei eine günstig finanzierte Immobilie noch längst keine attraktive Geldanlage.