ABC der Wirkstoffe - Das steckt in Pflegeprodukten
Mannheim (dpa/tmn) — Von A wie Aminosäure bis Z wie Zink: In Cremes stecken viele Wirkstoffe. Was sie bewirken, steht aber meistens nicht auf der Verpackung. Doch es gibt eine schlaue Liste.
Hyaluronsäure, Q10 und Retinol: Was sind das eigentlich für Stoffe, die in Cremes stecken? Und was bewirken sie? Wer kein Chemiker, Kosmetiker oder Hautarzt ist, kann mit den Fachbegriffen meist wenig anfangen - gehört haben die meisten sie aber schon. Schließlich werben die Hersteller fleißig damit.
Helfen kann die sogenannte INCI-Liste, die International Nomenclature of Cosmetic Ingredients, erläutert Kerstin Brockmann vom Bundesverband deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel (BDIH) in Mannheim. Das Register listet die häufigsten in kosmetischen Mitteln verwendeten Stoffe mit ihren
chemischen Bezeichnungen sowie deren Wirkung auf. Hier ein kleiner Überblick der gängigsten Wirkstoffe:
Aloe Vera wird sehr vielseitig eingesetzt. „In Cremes mildert sie Hautirritationen, spendet Feuchtigkeit und unterstützt den Regenerationsprozess der Haut“, erläutert Elena Helfenbein, Beautyexpertin des VKE-Kosmetikverbandes in Berlin.
Alphaliponsäure ist ein sogenanntes Co-Enzym. Sie verstärkt unter anderem die Wirkung von Vitamin C, Vitamin E und Q10, die allesamt die Regeneration der Haut unterstützen. Das oft beworbene Q10 ist ein typisches Antioxidans, das die Haut vor zellzerstörenden freien Radikalen und damit vor Hautalterung schützen.
Aminosäuren sind Bestandteile eines Proteins. „Proteine sind sowohl für den Aufbau als auch für den Stoffwechsel des Körpers von großer Bedeutung“, sagt Helfenbein.
Ceramide dienen der Barrierefunktion der Haut. Sie sorgen hier dafür, dass die Haut keine Feuchtigkeit verliert und dass keine Schadstoffe eindringen. In Cremes gleichen die Stoffe einen Mangel an hauteigenen Fetten aus.
Elastin sorgt für Elastizität und Geschmeidigkeit.
Hyaluronsäure oder Glycosaminoglycan ist für die Wasserbindungsfähigkeit der Haut verantwortlich, sagt der Kölner Hautarzt Hans-Georg Dauer, Mitglied im Bundesverband der Deutschen Dermatologen (BVDD). Dieser Inhaltsstoff könne das Hautbild glätten.
Kollagen gibt der Haut Elastizität und Geschmeidigkeit. „Natürlich lösliches Kollagen beruhigt irritierte Haut und gibt ihr wieder Festigkeit“, erklärt Schönheitsexpertin Helfenbein.
Peptide bauen die Haut von innen heraus wieder auf. „Sie sind der neuste Trend in der Anti-Aging-Kosmetik“, sagt Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt am Main. Spezielle Amino-Peptide signalisieren dem Körper, er muss mit der Reparatur der Haut beginnen.
Retinol wird es zum Schutz vor Umweltbelastungen aufgetragen. Außerdem helfe es, die Faltentiefe zu mindern.
Salizylsäure wirkt bei unreiner Haut. Außerdem erhöht es die Wirkung anderer Stoffe, erklärt Dauer. „Und sie hilft, Hornhaut an besonders belasteten Hautstellen wie beispielsweise den Füßen abzutragen.“ Der Wirkstoff wird auch bei chemischen Peelings zur Glättung der Gesichtshaut eingesetzt.
Tretinoin weicht die Hornschicht der Haut auf und beugt Infektionen der Talkdrüsen vor. Der Stoff wird in der Aknebehandlung eingesetzt. Aber die Säure kann noch mehr: „Tretinoin-Produkte sind die Basis der Anti-Aging-Medizin“, sagt Dauer. „Sie haben einen leicht verjüngenden und schützenden Effekt.“
Zinkoxid wirkt laut IKW antiseptisch und desinfizierend. Es unterstützt die Wundheilung und -pflege. Denn Zink fördert bei Hautverletzungen den Wundverschluss, da es eine Art Klebstoff bildet.